Dienstag, 12. Januar 2016

Gaming Moments #2 - Monster Hunter Tri - Sieg über meinen Nemesis



Guten Tag meine wertgeschätzten Leser!

Da es schon etwas länger her ist, seitdem ich meine erste Ausgabe Gaming Moments hochgeladen habe, dachte ich mir, dass jetzt doch ein passender Augenblick wäre, die Reihe fortzuführen.

Heute geht es um



meinem absoluten Suchtspiel, wenn es um Spielzeit geht.

Der Moment, um den es geht, ist mein Kampf gegen ein Monster, das mich lange Zeit verzweifeln lies. Es handelt sich dabei um den Bulldozer unter den Urzeitviechern, der Weiße Hai des kühlen Wüstenschlamms oder einfach nur der größte Dreckspatz des gesamten Spiels, den Barroth.




Der Barroth ist ein Monster, das relativ früh im Spiel vorkommt. Genau genommen handelt es sich bei ihm um das vierte große Monster. Dennoch war es auch schon ein wenig tricky, sich diesem Biest in den Weg stellen zu können. Während die ersten beiden Monster, der Große Jaggi und der Qurupeco (schöner Name nicht wahr?), noch einfach zu besiegen waren, war das dritte Monster, der Königs-Ludroth, schon eine ganz andere Hausnummer. Dieses Biest war die erste richtige Herausforderung, welche ich jedoch nach einigen Versuchen auch in die Knie zwingen konnte. Und dann kam sie. Die Quest mit einem Namen, der passender nicht sein könnte. Die Quest hieß „Eine harte Nuss“ und das Ziel war es, einen Barroth zu jagen. Dieses Monster hatte ich zuvor noch nie gesehen, deshalb füllte ich mein Inventar mit allerlei Heilzeugs auf und startete die Quest. Nach einiger Zeit der Suche fand ich das Monster schließlich in Gebiet 3 der Sandwüste, wo sich eine große Schlammgrube befand. Wie für jedes große Monster durfte man sich auch für den Barroth erst mal ein kurzes Intro-Video angucken. Es stellt das Monster vor und zeigt außerdem ein paar der besonderen Eigenheiten, über die alle Monster in der einen oder anderen Art verfügen und im Kampf einsetzen. Im Video wurde deutlich, dass der Barroth den Schlamm aus der Umgebung verwendet, um sich zu wehren. Damit konnte der Kampf starten.




Da ich nichts über das Monster wusste, blieb mir am Anfang erst mal nichts anderes übrig, als auf ihn loszustürmen und auf das Beste zu hoffen. Doch leider gab es schon da Probleme. Der Barroth ist nämlich das erste Monster im Spiel, welches so laut brüllen kann, dass sich der Jäger, welcher vom Spieler verkörpert wird, die Ohren für eine gewisse Zeit zuhalten muss. In dieser Zeit kann man sich nicht bewegen und ist dementsprechend sehr verwundbar. Da mir sowas vorher noch nie passiert ist, war ich zunächst ziemlich überrascht, denn ich konnte mich nicht bewegen, während das Vieh, das ich besiegen sollte, bereits seinen ersten Angriff startete. Und dieser Angriff hatte es in sich. Es handelte sich dabei um die wie sich herausstellte wohl gefährlichste Attacke des Barroths, die sogenannte Charge Attack. Bei diesem Angriff senkt der Barroth seinen Kopf bis hinunter auf den Boden und beginnt dann wie ein Bulldozer mit Full Speed auf den Spieler loszurennen, wodurch dieser Kollege ordentlich Schaden austeilt. Die Erkenntnis traf mich besonders hart, denn zum damaligen Zeitpunkt war ich noch ein echter Noob in Monster Hunter, der noch recht wenig Zeit in Waffen- und Rüstungsupgrades investierte. Daher kam ich fast mit derselben Ausrüstung in den Kampf, mit der ich am Anfang gestartet habe. Das diese Ausrüstung für diesen neuen Feind wohl nicht mehr ausreichen würde, hätte mir das Ergebnis des Angriffs eigentlich bewusst machen sollen. Mit einem Schlag zog mir das Vieh über einen Drittel meiner Lebensenergie ab. Und im Schatten dieses Angriffs entwickelte sich der gesamte Kampf zum absoluten Desaster. Nachdem ich mich unter dem Einsatz mehrerer Tränke und Heilkräuter wieder einigermaßen geheilt hatte, begann ich den Barroth erneut anzugreifen. Doch auch dieser Angriff bewirkte nicht viel, da ich relativ schnell von der nächsten Attacke des Barroths überrascht wurde. Dieses Mal war es die Schlammkugel-Attacke, die auch im Intro-Video vorgestellt wurde. Bei dieser Attacke fängt der Barroth an, seinen ganzen Körper zu schütteln und den Schlamm, welcher an seiner Haut hängt, in riesigen Schlammkugeln abzuwerfen. Wenn man von so einer Kugel getroffen wird, erleidet man zwar zunächst keinen Schaden, allerdings wird man in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. 
So kann man keine Angriffe mehr ausführen, der Sprint ist langsamer und der Hechtsprung, den man normalerweise zum Ausweichen von Angriffen einsetzt, ist nicht mehr ausführbar.




Da ich wieder in einer sehr verwundbaren Situation war, wollte ich natürlich erst mal wieder weg von diesem Ungetüm, doch vor einem Barroth gibt es kein Entkommen. Wieder einmal preschte er mit seiner Charge Attack hinter mir her. Ich wollte mich noch in ein anderes Gebiet retten, aber es war zu spät. Wieder einmal erwischte mich die Attacke schwer und noch schlimmer wurde es als ich feststellte, dass ich immer noch in der Schleimkugel gefangen war und diese mich auch daran hinderte, Gegenstände aus meinem Inventar zu verwenden. Heilen war somit auch nicht möglich. Daher versuchte ich weiter, dem Barroth erst mal zu entkommen, doch keine Chance. Nach einer weiteren Charge Attack, der ich nicht ausweichen konnte, war mein erstes Leben auch schon weg. Die zwei verbliebenen Leben verlor ich danach in ähnlich schneller Art und Weise. Und so endete mein erster Kampf gegen den Barroth. Ich wurde regelrecht in den Boden gestampft. Ich konnte kaum Schaden austeilen und innerhalb von 10 Min. war alles vorbei. Eine derartige Niederlage hatte ich im Spiel noch nie zuvor erlebt und mir dämmerte es schon, dass dieses Monster mich wohl noch einige Zeit beschäftigen wird.




Der Kampf war also zu Ende und nachdem ich ins Dorf Moga zurückkehrte war mir eins klar. Es ist noch ne Menge Übung notwendig, um dieses Monster zu besiegen. Daher startete ich eine ganze Reihe von Versuchen, den Barroth zu bezwingen. Das Ziel dabei war es jedoch eher, den Barroth besser kennenzulernen und seine Schwächen zu finden. Doch leider war diese Aktion nicht gerade von Erfolg geprägt. Ich nahm einfach zu viel Schaden bei Treffern und war immer so schnell weg vom Fenster, dass ich nicht dazu kam, Muster hinter den Angriffen zu erkennen oder Wege zu finden, mit denen ich ihnen ausweichen kann. Somit häuften sich die Versuche, ohne dass ich wirklich Fortschritte machen konnte. Daher beschloss ich einen anderen Ansatz zu verfolgen.

Da meine aktuelle Ausrüstung dem Barroth nichts entgegensetzten konnte, begann ich mich mehr mit den Eigenschaften und Werten von Waffen und Rüstungen zu beschäftigen. Davon hatte ich mich zuvor immer ein wenig gedrückt, weil mich die ganzen verschiedenen Menüs immer verwirrt haben und ich nie genau erkennen konnte, was mir das Spiel da eigentlich sagen will. Und allmählich begann ich das System zu verstehen. Nun war es an der Zeit, Monster zu jagen und Materialien zu farmen. Das hatte ich vorher, mit Ausnahme von Pflanzen und Erzen, nämlich auch nie gemacht. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich einfach nur von Quest zu Quest gewandert und habe mich nie wirklich um das Ressourcen-Management gekümmert. Der Barroth änderte also mit der Zeit meine Art, Monster Hunter zu spielen und schon bald konnte ich die Früchte meiner Arbeit ernten. In den Kämpfen konnte ich nun deutlich länger durchhalten und allmählich fing ich an zu verstehen, wie der Barroth agiert. Besiegen konnte ich ihn zwar noch immer nicht, jedoch machte ich nun große Fortschritte in Richtung Erfolg. Doch eine Sache fehlte mir noch. Eine vernünftige Waffe. Noch immer war ich nämlich hauptsächlich mit Schwert & Schild unterwegs, die Waffen-Kombination, die ich von Anfang an verwendet habe. Die war zwar nicht schlecht, vor allem das man sich mit ihr recht schnell bewegen konnte, war am Anfang ziemlich praktisch, doch wirklich zufrieden war ich mit dieser Auswahl auch nicht. Daher spielte ich mal ein bisschen mit den anderen Waffen rum, doch ich bemerkte recht schnell, dass die in diesem Spiel neu eingeführte Switch Axe die richtige Wahl für mich war. Zwar war die Waffe insgesamt etwas langsamer als das Schwert-Schild-Kombi, die ich gewohnt war, dennoch kam ich damit ziemlich gut zurecht und der deutlich höhere Schaden ließ meine Augen ohnehin schon glänzen. Darüber hinaus war die Waffe nicht nur eine einfache Axt. Per Knopfdruck ließ sie sich in ein gewaltiges Schwert transformieren, das man zwar nur für begrenzte Zeit einsetzen konnte, dafür aber auch nochmal ein ganzes Stückchen mehr Schaden austeilte. Mit dieser neuen Waffe, meiner neuen verbesserten Rüstung und den Erfahrungen, die ich nun über den Barroth gesammelt hatte, war ich bereit, diesem Monster erneut gegenüberzutreten.






Und so kam es, dass ich den Barroth erneut gegenüberstand. Doch dieses Mal, lief alles anders als jemals zuvor. Das Monster konnte mich nicht überraschen, denn ich hatte es endlich durchschaut. Der große Trick beim Barroth ist es, ständig in Bewegung zu bleiben. Ein Barroth kann zwar relativ schnell rennen, doch dafür ist er sehr klobig. Er braucht sehr lange, bis er die Richtung ändern kann, in die er laufen möchte und das kann man zu seinem Vorteil ausnutzen. Durch ständiges Rollen und einer geschickten Positionierung zwischen seinem Schwanz und den Hinterbeinen, konnte ich den Angriffen des Barroths effektiv ausweichen und gleichzeitig sehr viele Angriffe starten um ordentlich Schaden auszuteilen. Auch die Charge Attack erwischte mich nur noch in Ausnahmefällen und selbst wenn ich mal getroffen wurde, konnte ich mich durch gutes Timing immer wieder heilen, was aufgrund meiner verbesserten Rüstung auch deutlich weniger Heilmittel nötig machte. So ging der Kampf weiter und dann irgendwann begann der Barroth zu humpeln. In Monster Hunter ein klares Zeichen dafür, dass sich der Kampf dem Ende näherte. Felsenfester Überzeugung stürzte ich mich weiter auf den Barroth. „Diesen Kampf wirst du nicht verlieren!“, sagte ich ständig zu mir selbst. Ich griff weiter an und versuchte weiterhin den Attacken des Barroths auszuweichen. Doch so kurz vorm Triumph wurde ich unkonzentriert und das Monster schaffte es wieder öfter, mich zu treffen. Das zog den Kampf ordentlich in die Länge, in der sich jede weitere Minute wie eine weitere Stunde anfühlte. Doch dann passierte es. Ein gewaltiger Schlag gegen die Beine hieb das Monster aus den Socken. Der Barroth war besiegt.



Danach brach in meinem Zimmer Karneval aus. Mit einem ohrenbetäubenden „YYYYYYYYEEEEEEEEEEAAAAAAAHHHHHHHH!!!“ und geballten Fäusten sprang ich von meiner Couch auf, denn nach gefühlt über 20 Versuchen konnte ich endlich das Unschaffbare schaffen. Mein Nemesis war besiegt. Dieses Gefühl des Triumphs war einfach grandios und ist auch das, was Monster Hunter so geil macht. Jedes Monster ist eine Herausforderung, die man überstehen muss. Das zu tun kann wirklich extrem hart sein, doch sobald man es geschafft hat, fühlt sich kein Sieg so verdient an, wie dieser. Obendrein wächst man jedes Mal weiter über sich hinaus und hier hat der Barroth bei mir eine Sonderstellung. Während ich drauf und dran war, den Barroth zu besiegen, änderte ich meinen gesamten Spielstil, lernte viel besser das System zu durchschauen und hatte das gesamte Gameplay endlich verstanden. Deswegen ist der Barroth auch heute eines meiner absoluten Lieblingsmonster. Es ist das Monster, was für mich als Exempel für die Monster Hunter-Reihe steht und den Weg für viele weitere Stunden in Monster Hunter geebnet hat.

Inzwischen ist der Barroth für mich übrigens ein Klacks. Als ich vor kurzem wieder gegen ihn in Monster Hunter 3 Ultimate antreten musste, besiegte ich ihn bei meinem ersten Kampf und das ganz ohne den Einsatz irgendwelcher Heilmittel. Ich kenne das Monster so gut, dass schon die kleinsten Bewegungen dieses Monsters mir verraten, welchen Angriff er als nächstes durchführen wird.

Also denkt dran Leute.
Egal wie hart eine Nuss auch sein kann, es gibt immer einen Weg sie zu knacken!

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