Da ich vor kurzem die Uncharted: The Nathan Drake Collection abschließen konnte und auch bereits meine Reviews zu allen drei Teilen erschienen sind, wird es nun Zeit, die Collection als Ganzes zu bewerten. Was taugt also die Uncharted: The Nathan Drake Collection?
Umfang:
Hauptaugenmerk der Collection liegt
natürlich auf den Singleplayer-Kampagnen der bisher PS3-exklusiven Uncharted-Trilogie. Die Kampagnen von Uncharted: Drake’s Fortune, Uncharted 2: Among Thieves und Uncharted 3: Drake’s Deception wurden
grafisch überarbeitet und einige technische Mängel wurden behoben, doch darauf
gehe ich später noch ein. Die Singleplayer-Kampagnen wurden darüber hinaus um
einen Foto- und einen Speedrun-Modus erweitert, in den man als weitere
Herausforderung versuchen kann, das Spiel so schnell wie möglich abzuschließen.
Hinzu kommt der Zugang zur Closed-Beta des Multiplayer-Modus von Uncharted 4: A Thief’s End, doch da
diese inzwischen vorbei ist, verfällt dieser Inhalt. Darüber hinaus hätte
ich gerne noch ein paar andere Inhalte in der Collection gesehen. Der
PS Vita-Ableger Uncharted: Golden Abyss wäre zum Beispiel eine tolle
Ergänzung in dieser Collection gewesen. Weiterhin fehlen die
Multiplayer-Modi von Uncharted 2 und Uncharted 3, was sehr schade ist, da
beide sehr gelungen sind und vor allem für die Leute eine nette Ergänzung
wären, die den Multiplayer schon auf der PS3 gespielt haben.
Es wäre zwar schön gewesen, wenn Uncharted: Golden Abyss und die
Multiplayer in dieser Collection mit inbegriffen wären, aber naja, es ist nun
mal wie es ist. Immerhin spielen sich die vorhandenen Singleplayer-Kampagnen deutlich
anders als im Original, sodass man die Spiele selbst als Veteran nochmal neu
erleben kann, was gut darüber hinwegtrösten kann. Unterm Strich ist das
Preis-Leistungs-Verhältnis jedenfalls immer noch in Ordnung.
Story:
Die Geschichten handeln von den Reisen
des modernen Schatzjägers Nathan Drake und seinen Gefährten, die gemeinsam auf
der Suche nach mysteriösen und sagenumwobenen Schätzen sind und sich dabei mit
finsteren Gestalten abgeben müssen. Im ersten Teil folgt Nathan Drake dabei im
Südpazifik den Spuren der goldenen Stadt El Dorado, im zweiten Teil sucht er im
Himalaya nach dem Paradies Shangri-La, wo sich der Shintamani-Stein befinden
soll und im dritten Teil entführt es ihn in die Rub Al-Khali, wo er auf der
Suche nach der Messingstadt Iram ist. Auf seinen Reisen erfährt man dabei mal mehr,
mal weniger über Nathans Charakter und Herkunft und so auch über die Leute, die
ihn begleiten. Die Geschichten nehmen dabei eher wenig Einfluss aufeinander und
bauen auch nicht wirklich aufeinander auf. Zwar bilden sie eine
zusammenhängende Handlung, doch abgesehen von ein paar Referenzen und
Anmerkungen seitens der Charaktere gibt es eigentlich keine Hinweise auf
vorangegangene Teile der Reihe. Somit können die Spiele und ihre Geschichten
für sich alleine stehen.
Die Geschichten der Uncharted-Reihe sind definitiv eine
große Stärke der Reihe. Sie sind zwar nicht die tiefgründigsten, die man finden
kann, aber in ihrer Erzählweise und ihren sympathischen Charakteren gehören sie
zu den unterhaltsamsten Spielen, die man finden kann. Davon mal abgesehen war
es nicht zuletzt auch die Uncharted-Reihe, die filmische Inszenierung in Videospielen
populär machte und noch immer zu den Spielereihen gehört, die diese in höchster
Qualität vermitteln. Und das erkennt man auch in den Remakes wieder.
Gameplay:
Alle drei Teile bestehen aus drei
Gameplay-Elementen: Kämpfen, Klettereien und Rätsel. Von Teil zu Teil wurde die Verteilung
dieser Elemente immer weiter verfeinert und deren Gewichtung verändert.
Die Gefechte bestehen dabei zum
Großteil aus Deckungsshooter-Passagen. Zur Verfügung stehen einem dazu immer
eine Primär- sowie Sekundärwaffe und Granaten. Bei den Waffen gibt es in jedem
Spiel eine große Auswahl an verschiedenen Schießprügeln. Diese reicht von
Pistolen über mehrere unterschiedliche Sturmgewehre und Schrotflinten bis hin
zu Raketenwerfern. Neben Waffengebrauch lassen sich Konflikte aber auch mit den
Fäusten regeln. Hier gab es von Uncharted:
Drake’s Fortune bis zu Uncharted 3:
Drake’s Deception einige Entwicklungen. Im ersten Uncharted konnte man zwei verschiedene Kombos ausführen. Die eine
war einfach in ihrer Ausführung, die andere etwas komplizierter. Dafür
hinterließen Gegner, die durch diese schwerere Kombo besiegt wurden, doppelt so
viel Munition für Schusswaffen, als normalerweise. Das Kombo-System hatte
allerdings keinen wirklichen Mehrwert, da es nicht wirklich Spaß machte und das
Gameplay eigentlich nur verkomplizierte. Daher wurde Uncharted 2 auch um dieses Element entschlackt. Allerdings wurde
dabei etwas übertrieben, dann im zweiten Teil waren die Nahkämpfe etwas zu
simpel. Gegner, die nun klarer in verschiedene Stärkeklassen unterteilt wurden,
konnten je nach Klasse eine gewisse Anzahl an Schlägen kassieren. Nachdem diese
Zahl erreicht wurde, starteten sie einen Gegenangriff. Wenn dieser pariert
werden konnte, führte ein finaler Schlag zum K.O. des Gegners. Im 3. Teil wurde
das System nochmals optimiert. Es wurden einige neue Gegnertypen eingeführt und
der Kampf unberechenbarer. Feinde griffen nun zu unterschiedlichen Zeitpunkten
an und führten nicht nur Schläge durch, sondern packten den Spieler auch mal,
wodurch dieser dazu gezwungen wurde, sich aus diesem Griff zu lösen und
nebenbei auch weitere Angriffe abzuwehren. Zudem konnte man nun auch in der Umgebung
rumliegende Objekte im Nahkampf verwenden. Ein weiterer Aspekt des Nahkampfes
sind Stealth-Angriffe. Die Stealth-Mechaniken sind eher simpel gehalten und
beschränken sich auf lautlose Angriffe, die ausgeführt werden, wenn man Gegner
unbeobachtet von hinten angreift. Allerdings funktioniert Stealth ziemlich gut,
vor allem im zweiten Teil, wo viele Kampfsituationen mit Stealth umgangen
werden können. Nur der erste Teil bietet relativ wenige Möglichkeiten, lautlos
vorzugehen.
Die Klettereien haben sich im Verlauf
der Reihe kaum verändert. Es sind insgesamt zwei Tasten wichtig fürs Klettern.
Die X-Taste wird benutzt um an einer Kante hochzuklettern oder um von einem
Absatz zum nächsten zu springen, während man mit der O-Taste los und sich
fallen lässt. Das Ganze ist keine große Herausforderung, vor allem da dem
Spieler deutlich gemacht wird, wann er einen Sprung von einer Kante zur
nächsten ausführen kann. Somit fällt eine Selbsteinschätzung der Distanz flach.
Nichtsdestotrotz stellen die Klettereien eine nette Abwechslung dar. Da sie so
simpel gehalten sind kann der Spieler hier mal nach den actionreichen Kämpfen
etwas durchatmen, wodurch auch das gesamte Gameplay besser gepaced wird. Zudem
wird die Kletterakrobatik immer schön in Szene gesetzt, was seinen Höhepunkt in
Uncharted 3 findet, wo man seine
Kletterkünste für waghalsige Verfolgungsjagden einsetzen muss.
Der dritte Gameplay-Aspekt sind die
Rätsel. In den ersten zwei Uncharted-Spielen
wurden diese noch etwas stiefmütterlich behandelt und waren eigentlich kaum
vorhanden. Erst in Uncharted 3: Drake’s Deception
nahmen sie einen respektablen Anteil im Gameplay ein und zudem sind die Rätsel
in diesem Spiel auch die besten der ganzen Reihe. Allgemein sind sie zwar nicht
die schwierigsten, die man auf dem Spielemarkt finden kann, dennoch haben die
Rätsel etwas erfüllendes, wenn man sie löst und im Spiel voranschreiten kann.
Was ich auch immer zu den Rätseln zähle, sind die kleinen Schätze, die man über
die Spiele verteilt finden kann. In der Trilogie kann man insgesamt 260 Schätze
(plus drei geheimnisvolle Reliquien) finden, von denen sich 60 im ersten und je
100 im zweiten und dritten Teil befinden. In den Original-Versionen dienten sie
erster Linie eigentlich nur dazu, dem Spieler eine weitere, kleine
Herausforderung auf dem Weg zu geben. In der Collection haben sie nun eine
etwas wichtigere Rolle, denn nun ist die Anzahl der Schätze, die man findet,
stärker mit den Bonus-Items verknüpft, welche man freischalten kann. Wer also
mehr Schätze findet, kriegt auch mehr Boni zur Verfügung gestellt. Das gibt den
Schätzen nochmal einen höheren Sinn, allerdings ist es auch so ganz lustig, die
Level nach Schätzen zu durchsuchen.
Das Gameplay ist für viele das größte
Problem an der Uncharted-Reihe. Seien
es ewig lange Ballereien oder ein generell eher ödes Gameplay, die Meinungen
gehen da ein bisschen auseinander. Ich persönlich finde allerdings, dass den
Entwicklern vor allem im zweiten und im dritten Teil eine gute Mischung aus den
vorhandenen Gameplay-Mitteln gelungen ist, welche dem Spieler keine großartigen
Längen durchstehen lässt und die Abwechslung immer zum genau richtigen
Zeitpunkt kommt. Nur in Uncharted: Drake’s
Fortune sind die Gefechte etwas lang geraten und kommen auch zu oft vor,
wodurch hier an einigen Stellen wirklich öde Situationen entstehen können. Doch
bei den anderen Teilen kann ich nicht behaupten, dass mir Langeweile
aufgekommen ist.
Technik:
Von der technischen Überarbeitung
konnten die einzelnen Titel unterschiedlich stark profitieren. Das liegt zum
größten Teil daran, dass die Uncharted-Reihe
die ersten Spiele waren, die Naughty Dog für die PS3 veröffentlichte und somit
das Team von Spiel zu Spiel mehr Erfahrung sammeln konnte, um ihre Werke technisch
zu optimieren. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der erste Teil, Uncharted: Drake’s Fortune, am stärksten
von der besseren Hardware profitieren konnte, da es der erste und technisch
unausgereifteste Teil der Reihe war. Und die Veränderungen sind deutlich zu
bemerken. Optisch wurde das Spiel an vielen Stellen verbessert, Models sind
detailreicher und die Beleuchtung ist nun atmosphärischer. Obendrein wurde für
dieses Spiel die Steuerung überarbeitet und die Menüs verbessert. Von optischen
Optimierungen profitieren zwar auch die anderen Teile, doch da diese bereits
auf der PS3 technisch ausgereifter waren und auch heute noch ziemlich gut
aussehen, sind die Unterschiede bei Uncharted
2: Among Thieves und Uncharted 3:
Drake’s Deception nicht so stark bemerkbar, wie beim ersten Teil. Wovon
jedoch alle Teile ungemein profitieren können, sind die höhere Auflösung und
die Erhöhung der Framerate auf flüssige 60 fps. Besonders die erhöhte Framerate
sorgt für ein ganz anderes Spielgefühl, als noch bei den Originalen und stellt
somit für diejenigen, die schon die Uncharted-Reihe
auf der PS3 gespielt haben, die wichtigste Neuerung dar. Nicht überarbeitet
wurden hingegen alte Qualitäten wie der Soundtrack und die schauspielerische
Arbeit in Zwischensequenzen sowie bei den Animationen. Doch seien wir mal ehrlich.
Der Soundtrack ist nach wie vor fantastisch und die Arbeit der Schauspieler war
so maßstabgebend, dass eine Überarbeitung sowieso nicht nötig war, da sie immer
noch grandios ist.
Präsentation:
Atmosphärisch gab es zwischen Uncharted: Drake’s Fortune und Uncharted 2: Among Thieves einen Bruch.
Während der erste Teil noch ein sehr mysteriöses Feeling erzeugte, was teilweise
auch in eine Gruselatmosphäre überging, fühlten sich die nachfolgenden Uncharted-Spiele eher wie
spielgewordenes Action-Popcorn-Kino an. Das sorgt zwar dafür, dass Uncharted 2: Among Thieves und Uncharted 3: Drake’s Deception den Adrenalinspiegel
regelmäßig in die Höhe schießen lässt, dennoch gefiel mir in der Hinsicht Uncharted: Drake’s Fortune von allen Uncharted-Titeln schon immer am besten. Die
Atmosphäre ist einfach viel immersiver und weckt nebenbei auch noch
Erinnerungen an alte Film-Klassiker, allen voran natürlich an den
Schatzsucher-Filmhelden schlechthin, Dr. Henry Walton Jones Jr. alias Indiana Jones.
Nichtsdestotrotz schätze ich aber jeden Teil wegen ihrer Abenteurer-Atmosphäre,
die egal welchen Ansatz man verfolgte, immer zu spüren ist.
Fazit:
Egal ob für Neueinsteiger oder
Veteranen, die Uncharted: The Nathan
Drake Collection ist für jeden Fan der Reihe und für solche, die es werden
wollen, geeignet. Neueinsteiger bekommen hier in optimierter Form drei qualitativ
hochwertige Spiele in ihre Hände und Veteranen können ihre liebsten Momente
nochmals erleben und dank Fotomodus in einer verbesserten Qualität sogar
festhalten. Was mir jedoch einfach fehlt sind die Multiplayer von Uncharted 2 und Uncharted 3. Gerne hätte ich mich mal wieder in Gefechte gestürzt
und ein paar Runden gespielt, aber das geht nun mal nicht. Dennoch war es schön die
besten Momente noch einmal zu erleben und dank der technischen Verbesserungen
konnte ich die Spiele für mich auch nochmal neu entdecken. Somit bin ich
wirklich zufrieden mit dem Kauf der Collection und kann sie nur besten Willens
weiterempfehlen.
Einzelwertungen:
Uncharted: Drake’s Fortune - 9/10 Punkte
Uncharted 2: Among Thieves -
9/10 Punkte
Uncharted 3: Drake’s Deception -
9/10 Punkte
Insgesamt vergebe ich also 9/10 Punkte an Uncharted: The Nathan Drake Collection.
Zum Ende dieser Review gibt's noch ein paar abschließende Worte meinerseits. Zum einen will ich einfach mal ausdrücken, dass ich endlich mal so über die Uncharted-Reihe schreiben konnte, wie ich es schon seit Ewigkeiten mal tun wollte. Sachen wie z.B. meine Kolumne "Ich und die Uncharted-Reihe" passen einfach nicht so gut in Foren rein und Reviews schreibe ich aus Prinzip erst kurz nachdem ich einen Playthrough von einem Spiel durchhabe. Von daher hatte ich dank der Nathan Drake Collection nun endlich mal eine gute Gelegenheit, diese Spiele in einer vollwertigen Review zu analysieren und mit meinem Blog hier hatte ich auch eine gute Plattform, um diese zu veröffentlichen. Da ich jetzt aber in letzter Zeit viel über die Reihe geschrieben habe, mache ich jetzt erst mal eine Pause von ihr. Im nächsten Jahr komm ich dann nochmal zu ihr zurück, wenn Uncharted 4: A Thief's End erscheint. Eine Review wird da definitiv zum Singleplayer folgen, über den Multiplayer werd ich mir noch überlegen.
So das musste einfach mal raus :D
Ich wünsch euch noch viel Spaß auf meinem Blog!
Bis die Tage
euer Treasure Hunter
Zum Ende dieser Review gibt's noch ein paar abschließende Worte meinerseits. Zum einen will ich einfach mal ausdrücken, dass ich endlich mal so über die Uncharted-Reihe schreiben konnte, wie ich es schon seit Ewigkeiten mal tun wollte. Sachen wie z.B. meine Kolumne "Ich und die Uncharted-Reihe" passen einfach nicht so gut in Foren rein und Reviews schreibe ich aus Prinzip erst kurz nachdem ich einen Playthrough von einem Spiel durchhabe. Von daher hatte ich dank der Nathan Drake Collection nun endlich mal eine gute Gelegenheit, diese Spiele in einer vollwertigen Review zu analysieren und mit meinem Blog hier hatte ich auch eine gute Plattform, um diese zu veröffentlichen. Da ich jetzt aber in letzter Zeit viel über die Reihe geschrieben habe, mache ich jetzt erst mal eine Pause von ihr. Im nächsten Jahr komm ich dann nochmal zu ihr zurück, wenn Uncharted 4: A Thief's End erscheint. Eine Review wird da definitiv zum Singleplayer folgen, über den Multiplayer werd ich mir noch überlegen.
So das musste einfach mal raus :D
Ich wünsch euch noch viel Spaß auf meinem Blog!
Bis die Tage
euer Treasure Hunter
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