Montag, 11. April 2016

Ein Blick zurück auf die Metal Gear Solid-Reihe


Guten Tag werte Leser!

Am heutigen Tage möchte ich meine Kolumne „Ein Blick zurück auf…“ mit einem neuen Eintrag endlich fortsetzen. Die Spielereihe, die ich heute anspreche, ist, wie der Titel ganz zufälligerweise schon sagt, die Reihe mit dem wunderschönen Namen




















Wie auch schon zuvor zur Uncharted-Reihe soll auch dieser Eintrag wieder ein Recap über meine Erfahrungen mit dieser Spielereihe werden, in der ich darauf eingehe, wie ich auf sie gekommen bin, was mir an ihr gefällt und wie ich heute zur Reihe stehe. Ich habe dabei versucht, Spoiler möglichst zu vermeiden, aber ein paar kleinere Spoiler zu Metal Gear Solid, Metal Gear Solid 2 und Metal Gear Solid V befinden sich doch im Text. Die sind zwar auch nicht weiter dramatisch, aber trotzdem besteht hier der Hinweis, Lesen auf eigene Gefahr. Damit ist aber auch alles gesagt. Es kann also losgehen

Begonnen hat alles vor ein paar Jahren. Anders als bei der Uncharted-Reihe gab es bei Metal Gear Solid keinen Bericht, Review o.Ä., die mich auf die Reihe aufmerksam gemacht hat. Stattdessen waren es eher Kommentare und Foren-Einträge, die den Startschuss markierten. Ich las immer mal wieder von total faszinierenden Momenten und etlichen spaßigen Stunden vorm Fernseher, die auf diese mysteriöse Metal Gear Solid-Reihe bezogen waren. Darüber hinaus war auch Solid Snake, der wohl der Hauptcharakter dieser Serie war, ein spielbarer Charakter in Super Smash Bros. Brawl. All das machte mich neugierig und ich begann ein bisschen zu recherchieren, um was es genau sich bei dieser Spielereihe eigentlich handelt. Im Internet fand ich dazu tonnenweise Reviews, doch da ich zu dem Zeitpunkt am meisten der Meinung von GameOne vertraut habe, schaute ich erst dort vorbei. Das erste was ich fand war der Bericht für Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots. Der Beitrag hörte sich ganz interessant an. Die Geschichte wurde schön kurz und lustig zusammengefasst und auch das Gameplay machte einen guten Eindruck. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt bisher weder große Erfahrungen mit Stealth-Spielen gemacht, noch hatte ich die Hardware zu Verfügung, um die Spiele überhaupt spielen zu können. Nichtsdestotrotz behielt ich die Reihe erst mal im Hinterkopf.

Einige Zeit später bekam ich dann meine PS3. Nun hatte ich die Plattform, um zumindest einen Teil der Reihe zu spielen. Allerdings wollte ich nicht mit dem vierten Teil in eine Reihe einsteigen, weshalb das Spiel weiterhin zunächst auf der Merkliste warten musste. Dann wurde jedoch die Metal Gear Solid HD Collection angekündigt. Diese Collection brachte meinen Einstieg in die Metal Gear Solid-Reihe wieder einen Schritt näher, da ich durch sie die Möglichkeit bekam, die Vorgänger von Metal Gear Solid 4 zu spielen. Doch wieder gab es eine Sache, die mich unsicher machte. Der Collection lag nicht der erste Teil bei. Der Punkt war halt einfach der, dass ich mit dem ersten Teil anfangen wollte, weil ich befürchtete, die Geschichte nicht zu verstehen (was in diesem Falle wohl auch mehr als gerechtfertigt ist). Aus diesem Grund holte ich mir ein bisschen Hilfe ein und fragte im GameOne-Forum nach, wo mir einige User auch weiterhelfen konnten. So klärte man mich über die zwei Reihenfolgen auf, in denen man die Metal Gear Solid-Reihe durchspielen kann. Einige User rieten mir daher, dass ich mir ruhig die Collection zulegen und schon mal mit den Spielen anfangen kann, die vor dem ersten Teil spielen. Diesen könnte ich später nachholen, wenn ich in der chronologischen Reihgenfolge dort angekommen bin. Die meisten User empfahlen mir jedoch, die Spiele in der Release-Reihenfolge zu spielen und für diesen Weg entschied ich mich letztendlich auch.

Es verging noch etwas Zeit, da ich mich nicht direkt dem ersten Metal Gear Solid widmen konnte. Ich wartete bis Dezember 2012, dann entschied ich mich, den ersten Teil der Reihe aus dem PlayStation Store herunterzuladen. Und so ging es dann los mit meinem ersten Mal mit Metal Gear Solid. Am  Anfang gab es da ein Mischmasch der Gefühle, die sich in „Boah… Hammer Geil!“ und „Hä?“ äußerten. Was mich sofort beeindruckte war die Musik und die Inszenierung des Spiels. Die absolut fantastische Musik im Hauptmenü und die Hollywood-mäßig gestaltete Intro-Sequenz versprachen schon, dass Metal Gear Solid ein großartiges Spiel werden würde.


























Doch daraufhin folgte schon die erste große Verwirrung. Wieso kann ich das Spiel nicht starten, wenn ich X drücke?

Ich denke mal, dass einige von euch genau vor demselben Problem standen, denn anders als in jedem anderen Spiel, bedeutet in Metal Gear Solid „X“ nicht fortfahren, sondern abbrechen, während „O“, was der normale westliche Spieler mit abbrechen verbindet, fortfahren bedeutet.

Diese verdrehten Bedeutungen ließen mich erstmal minutenlang im Hauptmenü verharren, weil ich immer wieder instinktiv auf die X-Taste gehämmert habe. Irgendwann hab ich es dann doch geschafft, das Spiel zu starten und alle Hasspredigen waren dank der filmischen Inszenierung direkt wieder verflogen. Die ganze Inszenierung hatte mich total überrascht. Ihr müsst wissen, vor Metal Gear Solid waren die meisten Spiele aus den 90ern, die ich gespielt habe, Spiele aus meiner Kindheit. Das waren Sachen wie Spyro The Dragon, Super Mario oder Crash Bandicoot und diese Spiele verfügten einfach nicht über eine so hammermäßige, cineastische Inszenierung. Daher war ich beeindruckt, dass ein so altes Spiel sich bereits so fantastisch in Szene setzen und nach so vielen Jahren seit dem ursprünglichen Release immer noch überzeugen konnte. Das hat mich regelrecht überwältigt.

Dann kamen allerdings direkt wieder die Schattenseiten von Metal Gear Solid zum Vorschein. Die Steuerung war ein Graus. Sie allein machte schon das erste Level in diesem unterirdischen Hafen eine echte Tortur. Durch sie kam es dazu, dass ich, anstatt Feinde zu würgen, sie ständig zu Boden warf, was sie natürlich nicht außer Gefecht nahm. Und so wurde ich immer wieder ganz schnell entdeckt. Irgendwann schaffte ich es aber dann doch aus diesem Level und wieder einmal waren es die geilen Zwischensequenzen, die meine Laune wieder verbesserten. Nun war ich auf dem großen Hubschrauber-Landeplatz vor dem Eingang der inzwischen legendären Basis Shadow Moses. Hier fasste ich bereits einen ersten Entschluss. Bevor ich ernsthaft weiterspielen wollte, musste ich zunächst die Steuerung besser kennen lernen. Daher las ich mir einige Tipps im Internet durch und übte verschiedene Handgriffe für etwa eine halbe Stunde. Danach setzte ich das Spiel ganz normal fort und Metal Gear Solid entwickelte sich ganz schnell zu einem meiner absoluten Lieblingsspiele.
















Das Spiel schritt von einem denkwürdigen Moment zum Nächsten. Es war wahnsinnig spannend mit anzusehen, wie die Geschichte von Metal Gear Solid immer weiter voranschritt. Am Anfang kamen viele Fragen und Ungereimtheiten auf. Was hat es mit den mysteriösen, plötzlichen Toden der beiden Geiseln, dem DARPA-Chef Donald Anderson und dem ArmsTech-Präsidenten Kenneth Baker auf sich? Welche Informationen werden einem von Roy Campbell verschwiegen und warum? Und was hat es mit diesem Cyber-Ninja auf sich? All diese Fragen wurden nach und nach beantwortet und es entfaltete sich eine Welt voller Intrigen, Geheimnisse und gefährlicher Technologien. Die Bosskämpfe waren die so ziemlich dramatischsten, die ich bis Dato erlebt hatte. Vor allem die Kämpfe gegen Psycho Mantis, Sniper Wolf und Metal Gear Rex standen dabei heraus. Sie erreichten für mich einen neuen Höhepunkt an Spannung, brachten einige innovative Ideen ein und lieferten Momente, die sich auf ewig in mein Gehirn gebrannt haben. Nach einem eher rauen Start konnte Metal Gear Solid mich durchgehend überzeugen und das führte dazu, dass ich nach meinem ersten Playthrough direkt den zweiten startete, um auch, wie es sich gehört, beide Enden gesehen zu haben. Auch beim zweiten Playthrough hatte ich wieder ne Menge Spaß, was mich dazu motivierte, direkt am nächsten Tag in die Stadt zu marschieren und die HD Collection zu kaufen. Dank der Collection konnte ich die meisten Teile der Reihe nachholen. Los ging es mit Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty.




















Auch dieses Spiel versprach nach einer grandiosen Intro-Sequenz wieder erstklassig zu werden. Und das Tanker-Level machte auch einen soliden ersten Eindruck. Doch dann gings los mit der Big Shell. Zwar brachte Metal Gear Solid 2 wieder einige frische Ideen sowie eine sehr nützliche First-Person-Sicht mit sich, doch leider erlaubte sich das Spiel auch so manch einen Fehltritt. Zum einen war da die Story, die zwar um einiges mehr Tiefgang in die Serie brachte, allerdings teilweise sehr konfus und verwirrend erzählt wurde. Ich musste mir einige Cutscenes mehrmals ansehen um sicher zu gehen, dass ich auch den gesamten Inhalt einigermaßen verinnerlichen konnte. Dann war da die Big Shell selbst. Alles was in diesem Teil des Spiels passierte, fühlte sich viel zu sehr wie ein schlechter Nachbau des ersten Teils an. Auch wenn die Story dafür eine gute Erklärung liefert, hat es leider trotzdem nicht darüber hinweggeholfen, dass ich mich wie in einer schlechteren Version des grandiosen ersten Meta Gear Solids fühlte. Und dann war da noch der neue Hauptcharakter Raiden. Der Typ war auch schon 10 Jahre zuvor nicht gerade ein beliebter Charakter und ich konnte ihn auch nicht ausstehen. Letztendlich war Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty zwar kein schlechtes Spiel, aber es konnte mich bei weitem nicht so packen wie sein Vorgänger. Doch dann kam Metal Gear Solid 3: Snake Eater.


























Dieser Teil wird von vielen MGS-Fans als der beste Teil der Serie angesehen und das kann ich auch gut nachvollziehen. Die Story brachte wieder einmal mehr Tiefe in die Gesamthandlung der Reihe und es kam auch ein wenig mehr Licht ins Dunkle. Zum ersten Mal wagte die Reihe einen Schritt in die Vergangenheit, beleuchtete die Ursprünge der Handlung und verpackte sie in eine spannende Story mit vielen großartigen Charakteren und einem einzigartigen James Bond-Flair. Das Gameplay wurde um viele Kniffe erweitert, wie den verschiedenen Tarnungen, wo man für jedes Gelände die passende wählen musste und der Survival-Aspekt mit Nahrung sammeln, Wunden heilen etc. fügte sich gut ins Spiel ein. Auch technisch konnte das Spiel überzeugen. Die Musik war phänomenal, die Dialoge waren auf einem sehr hohen Niveau und dank des HD-Facelifts sah das Spiel stellenweise sogar noch recht gut aus. Darüber hinaus war das Spiel vollgestopft mit Referenzen, Geheimnissen und Anspielungen, wodurch man viel zu entdecken hatte. Metal Gear Solid 3: Snake Eater wäre vermutlich auch mein Lieblings-Metal Gear Solid-Teil geworden, wenn mich nicht die Steuerung so sehr genervt hätte. Schon in den vergangen Teilen glänzte die Metal Gear Solid-Reihe nicht gerade durch eine Steuerung, die einfach von der Hand ging, aber Metal Gear Solid 3 brachte das Fass zum Überlaufen. Mit der Steuerung kam ich überhaupt nicht zurecht und es dauerte sehr viel länger als noch in den anderen Spielen der Reihe, bis ich mich an die Steuerung halbwegs gewöhnt hatte. Insgesamt stellte Metal Gear Solid 3: Snake Eater zwar wieder eine Steigerung dar, kam meiner Meinung nach aber nicht ganz dan den PlayStation-Klassiker heran. 

Nach Metal Gear Solid 3 widmete ich mich der heute fast schon vergessenen Vorgängerreihe von Metal Gear Solid, der Metal Gear-Reihe. Dieser Umstand machte die Spiele allerdings auch für mich umso interessanter, schließlich hatte ich erst kurz zuvor erfahren, dass diese Spiele überhaupt existieren. Los ging es mit Metal Gear, dem echten ersten Teil dieser geschichtsträchtigen Videospielreihe.


























Das Spiel war überraschend gut gealtert. Es war natürlich noch nicht so extrem cineastisch inszeniert wie spätere Teile der Reihe, aber das Spiel hatte was. Es war schon ziemlich cool, die Reihe mal in 2D sehen zu können, vor allem da viele Gameplay-Elemente hier bereits in ihren Grundzügen vorhanden waren, welche später dazu beitragen sollten, dass die Nachfolger so großartig wurden. Allerdings merkte man auch, dass das Genre noch in den Kinderschuhen steckte. So war es ziemlich einfach unentdeckt zu bleiben, die Boss-Kämpfe konnte man alle auf dieselbe Art gewinnen und Munition für die zahlreichen Waffen standen einem quasi ohne Ende zur Verfügung. Nichtsdestotrotz war es sehr spannend, Outer Heaven zu infiltrieren. Schließlich erlebte ich nun die Erfahrungen, über die Solid Snake und einige weitere Charaktere bisher nur berichteten. Daher, falls ihr diesen Teil noch nicht gespielt habt, lasst euch nicht von der schlechten Kritik des Angry Video Game Nerds beeinflussen, die sich sowieso auf den wirklich schlechteren NES-Port bezieht. Wenn ihr entweder Metal Gear Solid 3: Subsistence, die Metal Gear Solid HD Collection oder die Legacy Collection euer Eigen nennt, besitzt ihr einen Port des guten MSX-Originals. Diesen solltet ihr wirklich mal ausprobieren. Es ist auf jeden Fall eine interessante Erfahrung für jeden Metal Gear Solid-Fan. Apropos interessante Erfahrungen. Eine noch bessere Spielerfahrung versprach der zweite Teil zu werden. Kurz bevor ich Metal Gear abschloss, begann ich mich über den Nachfolger ein wenig zu informieren, der sich Metal Gear 2: Solid Snake nennt.






























Viele Kritiker lobten dieses Spiel, vor allem für die Handlung und das Gameplay. Einige gingen sogar so weit und bezeichneten Metal Gear 2: Solid Snake als das beste Spiel seiner Zeit. Und ich musste feststellen, dass diese Kritiker gar nicht so unrecht hatten. Für ein Spiel aus dem Jahr 1990 war die Handlung wirklich ziemlich komplex. Die meisten Spiele aus dieser Zeit bedienten sich einer sehr simplen Handlung á la „rette die entführte Prinzesin aus den Fängen des Bösen“ und beließen es dabei. Die Geschichte von Metal Gear 2 war da um Längen tiefgründiger. Das Spiel kam mit einer ausgearbeiteten Vorgeschichte daher, welche die Situation erklärte, in der man sich befindet. Das Spiel nahm Bezug auf den Vorgänger und brachte Charaktere zurück, mit denen man im ersten Teil zusammengearbeitet hat. Die Charaktere selbst waren keine austauschbaren Pixel-Männchen, sondern Persönlichkeiten. Sie alle hatten eine Vorgeschichte, haben glückliche Zeiten erlebt, mussten aber auch Schicksalsschläge überstehen und sie hatten immer ein Motiv für ihre Taten, egal wie gut oder schlecht diese auch waren. Das Gameplay ist im Prinzip gleich zu dem aus dem Nachfolger Metal Gear Solid, nur halt in 2D. Einige Elemente, wie z.B. ein Schlüssel, der bei unterschiedlichen Temperaturen seine Form ändert, wurden dabei direkt in den späteren PlayStation-Klassiker übernommen. Die Bosskämpfe wurden im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert, waren nun kniffliger und man musste eine gewisse Strategie verfolgen, um seinen Gegner besiegen zu können. Auch die Stealth-Mechaniken wurden weiter ausgebaut und Feinde hatten nun ein größeres Sichtfeld, was behutsames Vorgehen noch mal eine Spur wichtiger machte. Auf technischer Seite war das Spiel natürlich schon längst nicht mehr der Höhe, aber für ein Spiel, das ursprünglich auf einem 8-Bit System erschienen ist, sah es schon ganz ansehnlich aus. Auch das Getute im Hintergrund, auch als Musik bekannt, war nicht schlecht. Besonders das „Theme of Solid Snake“ aus der doch schon sehr cineastischen Intro-Sequenz, blieb mir in Erinnerung und konnte bereits einen gewisses Agenten-Feeling erzeugen. Metal Gear 2: Solid Snake schien in fast jedem Bereich perfekt zu sein, doch es gab ein großes Problem. Das Leveldesign.

Metal Gear 2: Solid Snake ist so ziemlich eines der verwirrendsten Spiele, das ich jemals gespielt habe. Bereits nach wenigen Minuten hatte ich schon keine Ahnung mehr, wo ich überhaupt hin muss. Es gibt wirklich Stellen im Spiel, wo man insgesamt vier Mal zwischen unterschiedlichen Gebäuden hin und her reisen muss und das jedes Mal auf eine andere Art und Weise. Und nur wenn man diese Reihenfolge exakt einbehält, gelangt man in den nächsten Spielabschnitt. Hinzu kamen einige Rätsel, dessen Lösung man nur mit Glück erraten konnte. Ich muss zugeben, wenn ich keinen Ratgeber zur Hand genommen hätte, hätte ich dieses Spiel wahrscheinlich nie beendet. Nichtsdestotrotz mochte ich dieses Spiel. Es hat sehr viele Qualitäten und wenn das Leveldesign nicht so verwirrend gewesen wäre, hätte es auf Augenhöhe mit Metal Gear Solid sein können. Mit dem Ende von Metal Gear 2 endete auch die Vorgängerreihe.
























Rückblickend finde ich es immer noch schade, dass in der Metal Gear Solid-Reihe so wenig Bezug auf diese beiden Spiele genommen wird und sie dementsprechend wenig Einfluss auf die gesamte Geschichte haben. Zwar geht Metal Gear Solid auf einige Ereignisse aus diesen Spielen ein und mit Solid Snake, Roy Campbell, Big Boss und Frank Jaeger kehren auch einige Charaktere wieder zurück, doch ansonsten hört man nichts von diesen Spielen. Zumindest die Erwähnung einiger weiterer Charaktere wie Dr. Petrovich oder Holly White hätte ich gern gesehen, vor allem in Metal Gear Solid V: The Phantom Pain, aber zu diesem Spiel komm ich noch.

Nach Metal Gear 2: Solid Snake begann ich mit dem letzten verbliebenen Teil der HD Collection, dem HD-Port des PlayStation Portable-Ablegers Metal Gear Solid: Peace Walker.




















Diesem Spiel konnte man seine Handheld-Wurzeln deutlich anerkennen. Nicht nur an der Grafik, sondern auch am Gameplay. Das Spiel war in mehrere kleine Level eingeteilt, dessen Missionsziele man in einer guten Vietelstunde erledigt hatte. Zudem konnte man nebenbei eine eigene Basis aufbauen, in der man sich neue Gegenstände für Missionen herstellen und eigenes Personal auf Missionen in Kriegsgebiete schicken konnte, die bei einem erfolgreichem Abschluss ein paar Boni mit nach Hause brachten. Auch storymäßig war Peace Walker sehr interessant und erzählte die Geschichte von Big Boss nach den Ereignissen aus Metal Gear Solid 3 und Portable Ops weiter. Letzteres habe ich übrigens nicht gespielt, weshalb es hier keine Erwähnung finden wird. Was mich ebenfalls freute, war die gute Steuerung. Zum ersten Mal bekam ich mit Metal Gear Solid: Peace Walker einen Metal Gear Solid-Teil in die Hände, der sich wirklich gut spielen ließ. Hier und da gab es zwar noch einige Ecken und Kanten, aber in Regel hatte man Snake immer gut unter Kontrolle. Im Grunde mochte ich Peace Walker auch wirklich gerne, nur einen markanten Fehltritt leistete sich das Spiel dann doch. Das letzte Kapitel war einfach nur langweilig und viel zu sehr in die Länge gezogen. Dadurch kam das Spiel ein ganzes Stück weit schlechter weg, als es hätte sein können. Trotzdem war es ein netter Teil der Serie und dadurch, dass ich es gespielt hatte, war ich später auch für Metal Gear Solid V gewappnet. Nach dem Abschluss von Metal Gear Solid: Peace Walker hatte ich zum damaligen Zeitpunkt so ziemlich jeden wichtigen Teil dieser langjährigen Reihe gespielt. Ich hatte viel gesehen, eine umfangreiche Story erlebt und viele großartige Momente durchlebt. Doch eine Sache fehlte noch. Ein Teil, der alle Puzzlestücke miteinander verband. Und Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots, der einzige Teil, den ich noch nicht gespielt hatte, versprach eben jener Teil zu sein. 






















Daher war auch meine Vorfreude auf diesen Teil ziemlich groß, zumal ich schon lange darauf gewartet hatte, dieses Spiel zu spielen. Und letzten Endes hat es mich nicht enttäuscht. Metal Gear Solid 4 war genial. Besonders die Story konnte restlos überzeugen. Sie führte alle Handlungsstränge zusammen und beantwortete viele Fragen, die über die vergangenen Teile aufgekommen sind. Zudem warf das Spiel nur so um sich mit Referenzen und Anspielungen, die jeden Fan zum Weinen bringen konnten. Ich sag an dieser Stelle dazu einfach nur mal Kapitel 4. Das Gameplay fand ich zunächst jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Anders als in den Vorgängern der Hauptreihe, wo das gesamte Spiel mehr oder weniger aus einer zusammenhängenden Welt bestand, wurde das Spiel in mehrere Kapitel eingeteilt. Jedes einzelne stellte dabei ein großes, zusammenhängendes Level dar. Das grobe Ziel war es möglichst unbemerkt von A nach B zu gelangen und allerlei Hilfsmittel, die man nach und nach bekam, sollten einen dabei unterstützen. Kämpfe sowohl mit als auch ohne Waffen rückte ein bisschen mehr in den Vordergrund und funktionierte dank einer angepassten Steuerung auch ziemlich gut. Generell war Metal Gear Solid 4 für mich das Metal Gear mit der bis dato besten Steuerung. Snake ließ sich besser steuern als jemals zuvor, auch wenn es ähnlich wie im HD Remake von Peace Walker noch ein paar kleine Problemzonen gab. Metal Gear Solid 4 entwickelte sich bei steigendem Spielfortschritt immer mehr zu einem meiner liebsten Metal Gear-Teile, hauptsächlich wegen der tollen Geschichte. Das Gameplay hat leider in einigen Spielabschnitten für mich versagt, da es nicht mehr so spannend war und die zahlreichen Waffen und Gegenstände das Spiel überladen hat. Dennoch war es ein sehr gelungener Abschluss der Reihe, der mich zufriedenstellend die Reihe abschließen lassen konnte.

Die Zeit, in der ich die Reihe nachholte, war quasi sowas wie meine Metal Gear-Suchtphase. In Sachen Videospiele gab es damals eigentlich kein anderes Thema als Metal Gear für mich. Dieser ganze Enthusiasmus hatte allerdings auch seine Schattenseiten für die Zukunft, denn nachdem ich mit der Reihe fertig war, entstand allmählich eine gewisse Lustlosigkeit. Und diese hielt auch weiter an, als ich mit dem Spin-Off Metal Gear Rising: Revengeance begann.



















Das Spiel konnte mich nicht 100%ig begeistern, auch wenn es schon einige Stärken hatte. Die Bosskämpfe waren sehr fordernd, optisch war es recht ansehnlich und Sachen zerschnetzeln hat einfach Spaß gemacht. Aber ansonsten konnte mich das Spiel nicht wirklich überzeugen. Die Story war im Vergleich zum Rest der Metal Gear-Reihe sehr schwach und abseits der Bosskämpfe war mir das Gameplay zu monoton, als dass ich lange damit Spaß haben konnte. Das, sowie die lange Pause bis zum Release von Metal Gear Solid: Ground Zeroes, verstärkte meine immer größer werdende Lustlosigkeit auf die Reihe. Ich merkte das auch später selbst, als ich vor Release von Metal Gear Solid: Ground Zeroes nochmal die Reihe durchspielen wollte, ich aber mein Vorhaben während meines Playthroughs von Metal Gear Solid 2 abbrach. Nichtsdestotrotz kam ich um Ground Zeroes nicht herum. Und siehe da, es war gar nicht mal so schlecht.




















Das Gameplay konnte wieder ordentlich Spannung erzeugen und die Steuerung war in einem Metal Gear-Spiel noch nie so gut wie hier. Da das Ganze nur ein Prolog war, konnte ich mich damit abfinden, dass ich in der Hinsicht nichts Tiefgründiges oder Komplexes vorgefunden habe. Stattdessen konnte ich einfach nur das gute Gameplay genießen. Allerdings konnte auch Ground Zeroes mich nicht lange an der Stange halten, denn nachdem ich den „Story-Modus“ durchhatte, legte ich das Spiel beiseite und wartete auf das richtige Metal Gear Solid V. Durch meine Lustlosigkeit, die immer noch da war, war die Vorfreude jedoch nicht so groß. Doch je näher der Release kam, desto mehr fing ich wieder an, mich auf das Spiel zu freuen. Und letztendlich war ich dann auch froh, als ich das Spiel in den Händen hielt.




















Tatsächlich konnte Metal Gear Solid V: The Phantom Pain die Phase meiner Lustlosigkeit zunächst beenden. Das frische Stealth-Open World-Gameplay war entgegen meiner ursprünglichen Skepsis extrem gut auf die Reihe umgesetzt wurden und mit der anfangs sehr interessanten Story war mein Interesse in die Reihe wiederbelebt. Doch das hielt leider nur bis zum Ende der ersten Spielhälfte an, denn in der zweiten Spielhälfte legte das Spiel einen katastrophalen Absturz hin. Die Story entwickelte sich nicht mehr wirklich weiter und blieb weit hinter dem Niveau früherer Metal Gear-Teile zurück. Das Gameplay blieb grundsätzlich unterhaltsam, die aufgewärmten Missionen machten das Spiel aber eher nervig als spaßig. Zudem fehlten dem Spiel spannende Bosskämpfe, die es seit Metal Gear 2: Solid Snake in jedem Teil der Reihe gab. Hinzu kamen dann noch mit der Zeit etliche Kontroversen, die das Spiel plagten, wie die meiner Meinung nach völlig berechtigte Sexismus-Debatte und der gestrichene Inhalt, welcher das Spiel im Gesamtbild wohl verbessert hätte. Immerhin wurde das Spiel jedoch mit einer grandiosen Abschluss-Sequenz beendet, die mich um einen Aha-Moment bereicherte.

Wo steht die Metal Gear Solid-Reihe bei mir also heute?
Nun jedenfalls nicht mehr da, wo sie zu ihren Hochzeiten einst war. Es ist nicht so, dass ich mein komplettes Interesse an der Reihe verloren hab. Im Gegenteil, wenn ein neuer Teil kommen sollte, würde ich mir den definitiv holen, aber es hat sich in letzter Zeit dennoch ein gewisses Desinteresse an der Reihe entwickelt, weshalb ich nicht mehr der große Metal Gear-Fan bin, der ich einst mal war. Woher das kommt?
Ich weiß es nicht genau. Meine Erfahrungen mit Metal Gear Rising: Revengeance und die lange Durststrecke haben bestimmt was damit zu tun, aber ich hab nicht das Gefühl, dass das Desinteresse allein daher kommt. Da muss noch was anderes mit im Spiel sein. Nun ja, nichtsdestotrotz steh ich der Reihe immer noch positiv gegenüber und es war auch ganz lustig, nebenbei etwas Recherche über die Reihe zu betreiben, um diesen Blogeintrag zu verfeinern. Es ist also noch nichts verloren.
Vielleicht werde ich irgendwann in Zukunft der Reihe nochmal ne Chance geben und sie nochmal angehen. Vielleicht kehrt ja dann mein völliges Interesse zurück.

Aber das ist was für die Zukunft.
Ich bedanke mich jedenfalls bei euch, dass ihr solange durchgehalten und meinen längsten Blogeintrag durchgelesen habt. Naja zumindest meinen längsten Blogeintrag bis jetzt. ;-)

Ich wünsch euch noch nen schönen Tag und viel Spaß auf meinem Blog!
Bis zum nächsten Mal
euer TreasureHunter!


Dienstag, 5. April 2016

Half-Life: Source - Review




Hinweis:

Für diese Review wurden Bilder sowohl aus Half-Life: Source als auch dem Original Half-Life verwendet.


Story:

Ein neuer Tag bricht an in Black Mesa, einer Raketentestbasis im Herzen der Wüste New Mexicos. Man begleitet den MIT-Physiker Gordon Freeman auf dem Weg zu seiner Arbeit. Er nimmt an einem geheimen Forschungsexperiment teil, in denen Kristalle unbekannter Herkunft untersucht werden sollen. Die Wissenschaftler in Black Mesa erhoffen sich dadurch eine neue Energiequelle zu entdecken. Doch es kommt wie es kommen musste und das Experiment läuft völlig schief. Das Forschungslabor wird durch eine gewaltige Explosion erschüttert und es öffnet sich ein dimensionaler Riss zur Alienwelt Zen. Dessen Bewohner gelangen durch den Riss in die Forschungsstation und beginnen allmählich die Basis zu übernehmen. Gordon Freeman, der die Explosion überlebt hat, macht sich daraufhin auf den Weg, weitere Überlebende zu suchen und mit den überlebenden Wissenschaftlern eine Lösung zu finden, um die Invasoren aus der anderen Welt zu stoppen. Dabei kommen ihm allerdings nicht nur fiese Aliens in die Quere, sondern auch das US-Militär unter der Führung eines mysteriösen Mannes, der scheinbar seine eigenen Pläne verfolgt, um der Alienplage Herr zu werden.






















Nachdem ich im Vorfeld viel Positives von der Story gehört hatte, bin ich jetzt im Nachhinein etwas enttäuscht. Der Plot ist nichts außergewöhnliches und das die gesamte Geschichte aus der Ego-Perspektive erzählt wird, was Half-Life unter anderem damals revolutionär gemacht hat, ist heute auch nichts besonderes mehr. Dennoch gibt es noch ein paar ungeklärte Fragen und einen Cliffhanger, die scheinbar für den Nachfolger zurückgehalten wurden. Diese haben den Plot zumindest interessant gehalten, sodass ich ihn nicht völlig ignoriert habe.


Gameplay:

Was das Spiel bei der Story verschenkt, kann es beim Gameplay wieder weg machen. Zunächst einmal spielt sich Half-Life ganz anders als man es von den meisten modernen Shootern gewöhnt ist. Die Bewegungsgeschwindigkeit ist sehr hoch, weshalb auch das gesamte Gameplay sehr schnell und actionreich ist. Darüber hinaus legt das Spiel trotz eines recht linearen Aufbaus sehr viel Wert auf das Erkunden der Level. So können Spieler, die etwas genauer hinsehen, versteckte Bonus-Räume und Haufenweise Items finden, die einem auf seinem Weg unter die Arme greifen. Häufig kann man Gefechte und bestimmte Situationen auch mit unterschiedlichen Vorgehensweisen angehen und lösen. Das bringt viel Abwechslung ins Spiel, da man dadurch verschiedene Taktiken ausprobieren und der Spieler das Spiel so angehen kann, wie er es gerne möchte. Weiterhin setzt das Spiel anstatt des Bloody Screens auf eine klassische Lebensanzeige, die entweder mit Medi-Packs oder an Erste-Hilfe-Stationen wieder aufgefüllt werden kann. Schilde gibt es in Form des HEZ (Hazardous Environment) Suits, der einen Teil des Schadens aufnimmt und sich an diversen Aufladestationen oder mit Power-Batterien wieder aufladen lässt. Dieses System funktioniert deutlich besser als der Bloody Screen und bringt viel mehr Spannung ins Spiel. Da fragt man sich, wie man jemals davon weggehen konnte, jetzt wo auch immer mehr Shooter zu dieser Mechanik zurückkehren.

Das Gunplay funktioniert wunderbar. Mit insgesamt 14 unterschiedlichen Waffen gibt es für jede Situation das passende Schießeisen. Zur Auswahl stehen zunächst Standard-Knarren wie eine MP-5, eine Shotgun, sowie das vielseitige Brecheisen. Im Verlauf des Spiels bekommt man auch futuristische Waffen wie ein Gaußgewehr (a. k. a. Railgun) und auch einige Alienwaffen wie die Hivehand in die Hand gedrückt. Hinzu kommen noch ein paar Wurfwaffen, wie Granaten oder Plastiksprengstoff. Einige dieser Waffen verfügen auch über einen alternativen Feuermodus. So verfügt die MP-5 über einen Granatwerfer und mit dem Gaußgewehr kann man für einige Sekunden Energie aufladen, um dann einen extrem kraftvollen Energiestrahl loszulassen. Alle Waffen spielen sich dabei anders, bringen unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich und sorgen damit für viel Varianz in Gefechten. Somit gibt es beim Waffenarsenal nichts zu meckern. Eine Sache, an die man sich am Anfang vielleicht ein wenig gewöhnen muss, ist das nur wenige Waffen über eine Zoom-Funktion für genaueres Zielen verfügen. Allerdings kann man sich sehr schnell daran anpassen und mit den richtigen Maus-Einstellungen kann man trotzdem problemlos seine Ziele treffen. Auch unter den Gegnern gibt es durch die unterschiedlichen Alienrassen sowie den US-Marines eine gewisse Varianz. Besonders der Kampf gegen Aliens macht Spaß, da man aufgrund ihrer unterschiedlichen Stärken immer wieder anders agieren muss, um sie möglichst unbeschadet zu besiegen. Der Kampf gegen Marines ist allerdings ziemlich stumpf, da man die KI sehr leicht austricksen kann, worauf ich aber im Technik-Teil nochmal genauer eingehen werde.




















Neben den Shooter-Einlagen wird das Gameplay auch immer mal wieder von einigen Rätseln aufgemischt. Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei um simple Schalter- und Physik-Rätsel, die aber super ins Leveldesign integriert sind, sodass man immer das Gefühl hat, einer Lösung für ein Problem auf der Schliche zu sein. Besonders interessant sind hier die Physik-Rätsel denn darunter zählt auch das Verschieben von Kisten, woraus man sich Treppen bauen kann, die einem in einige der bereits angesprochenen versteckten Bonus-Räume bringen. Hin und wieder wird man auch mit anderen, kleineren Aufgaben beauftragt, wie Jump ‚n‘ Run-Einlagen und kurzen Escort-Aufträgen, damit Sicherheitspersonal oder ein Wissenschaftler einem die nächste Tür öffnen können.

Alles im allen hat sich das Gameplay echt gut gehalten, macht auch heute noch viel Laune und ist sehr motivierend. Einzig allein die Level, die in der Alienwelt Zen spielen, treten ein wenig auf die Spaßbremse, da hier das intelligente Leveldesign nicht so sehr vertreten ist, wie in der Raketenbasis. Nichtsdestotrotz hatte ich sehr viele spaßige Stunden durch das Gameplay von Half-Life: Source.


Technik:

Hier leistet sich Half-Life: Source einige Schwächen aber auch Stärken. Zunächst einmal ist die Grafik für ein Spiel aus dem Jahr 2004 deutlich schlechter als sie sein könnte. Klar, jedes Spiel aus diesem Jahr sieht heute nicht mehr 1A aus, doch wenn man sich allein mal Spielszenen aus dem Nachfolger Half-Life 2 ansieht und bestenfalls noch das Original Half-Life in den Vergleich mit einbezieht, bemerkt man das ungenutzte Potential. Half Life: Source sieht nur minimal anders aus als die Original-Fassung und das obwohl das Spiel dieselbe Engine wie der Nachfolger auch verwendet. Hier und da gibt es zwar Verbesserungen wie eine verbesserte Beleuchtung oder neue, realistischere Texturen, aber insgesamt hätte das Spiel noch deutlich besser aussehen können. Schärfere Texturen und detaillierte Charaktermodelle wären da auf jeden Fall drin gewesen.




















Hinzu kommen ein paar KI-Probleme. So ist es hin und wieder vorgekommen, dass Gegner meine Präsenz nicht bemerkt haben, obwohl ich mich in direkter Nähe zu ihnen befand. Das ist mir besonders bei Alien-Gegnern aufgefallen, doch dieser Fehler hält sich in Grenzen und stört im Spielverlauf nicht sonderlich. Bei den Marines hingegen hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Menschliche Gegner tendieren öfters dazu, zu der Position zu laufen, wo sie den Spieler zuletzt gesehen haben. Das kann man ausnutzen, um so seine Feinde in eine für sich optimale Richtung zu locken, um einen nach dem anderen ins Jenseits zu schicken, was leider einige Situationen im Spiel quasi zu Moorhuhn-Passagen verkommen lässt.

Positiv ist jedoch der Soundtrack anzumerken. Der hält nämlich einige wirklich coole Lieder parat, welche die Stimmung des Spiels gut einfangen und man sich auch ohne das Spiel zu spielen anhören kann. Darüber hinaus gefällt mir, dass man in Half-Life: Source so viel einstellen kann. Neben den Grafikoptionen, die übrigens auch relativ üppig ausgefallen sind, ist mir vor allem die Rohdatennutzung und Mausbeschleunigung aufgefallen. Wenn man diese Einstellungen aktiviert, können Mausbewegungen präziser ins Spiel übertragen werden, was mir in meinem Fall sehr geholfen hat, um genauer zu zielen. Eine weitere nette Kleinigkeit ist die Kapitelauswahl. Man kann von Anfang an in jedes Kapitel springen, welches man anspielen möchte, ohne vorher jemals Half-Life: Source durchgespielt zu haben. Auch wenn diese Funktion vor dem ersten Playthrough wahrscheinlich nie genutzt wird, ist es trotzdem eine nette Ergänzung. Ansonsten gibt’s technisch eigentlich nichts zu bemängeln. Bugs, Ruckler oder sonstiges sind über die gesamte Spieldauer abwesend, nur während eines Levels sind mir mal Grafikfehler aufgefallen, welche sich aber nicht lange gehalten haben.


Fazit:

Letztendlich ist meine Review ganz schön negativ ausgefallen, doch lasst euch eins gesagt sein. Half-Life: Source bockt… und zwar HART! Es ist vielleicht nicht mehr der revolutionäre Shooter von anno dazumal, jedoch ist es immer noch einer der spaßigsten Singleplayer-Shooter, den man finden kann. Das Gameplay macht trotz einiger Macken sehr viel Spaß, die Story ist nicht gerade die Spannendste, stören tut sie aber auch nicht. Zudem kann sie den Spieler zumindest bei der Stange halten und wird nicht komplett ignoriert. Und das bei der Grafik Potential verschenkt wurde, macht heute auch keinen so großen Unterschied mehr. Man kann zwar über all das meckern, aber es ist nun mal wie es ist und dieses Spiel macht am Ende des Tages einfach Spaß. Daher bin ich auch sehr froh, diesen Klassiker endlich nachgeholt zu haben.

Ich vergebe 8,5/10 Punkten an Half-Life: Source.