Story:
Nachdem er den legendären Schatz El
Dorado auf einer verlassenen Pazifikinsel gefunden hatte, legte Glücksritter
Nathan Drake eine kleine Pause ein. Man findet ihn in einer Strandbar wieder,
wo er gerade ein paar Drinks zu sich nimmt. Da wird er von seinem alten Kumpel
Harry Flynn überrascht, der mit ihm über einen speziellen Auftrag für einen
Kunden sprechen möchte. Dieser Kunde möchte eine mongolische Öllampe, die in
einem türkischen Museum ausgestellt wird. Nathan ist sich der Gefahr dieses
Auftrags sehr wohl bewusst, denn falls die Beiden bei der Aktion geschnappt
werden sollten, landen sie im letzten Loch aus dem sie wahrscheinlich nie
wieder heraus kommen würden. Zudem bräuchte man für einen solchen Auftrag eine
weitere Person, woraufhin Harry die Fahrerin für diesen Auftrag vorstellt,
Chloe Frazer. Damit wäre zwar das Trio für den Auftrag komplett und Harry hat
auch schon einen Plan für den Einbruch, doch Nathan ist immer noch skeptisch,
da eine scheinbar wertlose Öllampe nicht das Risiko wert ist. Doch der Schein
der mysteriösen Öllampe trügt. Harry holt ein altes Pergament aus seiner
Tasche, welches er von seinem Auftraggeber bekommen hat und reicht es an Nathan
weiter. Der erkennt sofort, dass das Schriftstück von Marco Polo kommt welches
besagt, dass sich in der Lampe Informationen befinden, welche den
Aufenthaltsort von seiner verschwundener Expeditionsflotte preisgeben, die im
13. Jahrhundert auf ihrer Rückreise nach Venedig spurlos verschwunden ist.
Nun doch von dem Gedanken angeheizt,
etwas großem auf der Spur zu sein, geht Nathan den Deal ein und reist nach
Istanbul, um den Raubzug durchzuziehen. Dieser verläuft ohne große
Zwischenfälle nach Plan und Nathan und Flynn erreichen schnell das Gebäude, in dem
sich die Lampe befindet. Auf eine sehr „grazile“ Art und Weise öffnen sie die
Lampe und finden nicht nur eine Karte mit den erwarteten Informationen über
Marco Polos Flotte, sondern erfahren auch, dass Marco Polo das Paradies Shambala,
welches auch unter den Namen Shangri-La bekannt ist, gefunden hat und im Besitz
des Chintamani-Steins, einem gewaltigen Edelstein, war. Doch mehr Zeit zum
Nachdenken bleibt nicht und die Zeit drängt, den Raubzug zu beenden. Allerdings
macht Harry Nathan einen Strich durch die Rechnung. Er hintergeht Nathan, lässt
ihm im Museum zurück und sorgt dafür, dass er erwischt, verhaftet und ins
Gefängnis gesteckt wird. Dort verbringt er die nächsten Monate, bis er von
seinem alten Mentor Victor Sullivan herausgeholt wird. Sullivan bekam die
Information über Nathans Festnahme von Chloe, welche Nathan ebenfalls für eine
Verräterin hält. Sie kann ihn jedoch vom Gegenteil überzeugen
und klärt ihn über die Fortschritte auf, die Flynn gemeinsam mit seinem
Auftraggeber Zoran Lazarevic gemacht haben. Da sie bisher weder den
Chintamani-Stein noch Shambala gefunden haben, beschließt Nathan, die Jagd nach
Shambala wieder aufzunehmen, um Flynn und Lazarevic den Stein direkt vor ihrer
Nase wegzuschnappen.
Auch wenn Uncharted 2: Among Thieves etwas tiefgründiger auf Nathans Person
eingeht und auch einige interessante neue Charaktere einführt, ist die Story
nicht ganz so packend wie die des ersten Teils. Die Geschichte ist einfach
weniger miteinander verzweigt und es fehlt ihr auch ein wenig diese ungewisse,
mysteriöse Atmosphäre, welche im ersten Uncharted
noch stark vertreten war. Dennoch erzählt auch Uncharted 2 einen mitreißenden Abenteurer-Plot, der vor allem mit
einer actionreichen Inszenierung und einer unterhaltsamen Erzählweise glänzen
kann.
Gameplay:
Wie schon der Vorgänger baut auch Uncharted 2 auf den drei Gameplay-Elementen
Kämpfe, Kletter-Passagen und Rätsel auf. Im Grunde funktioniert dabei auch
alles noch ziemlich genau so, wie man es aus dem ersten Teil kannte. Die
Schießereien sind typische Third-Person Deckungsshooter-Passagen, die
Klettereien sind weiterhin simpel aber schön inszeniert und die Rätsel sind
ebenfalls eher einfach zu lösen gehalten, dennoch aber erfüllend. Das einzig wirklich
neue Feature im Gameplay sind die KI-Kameraden, die nun im Vergleich zu Uncharted: Drake’s Fortune aktiver ins
Gameplay eingreifen, also z.B. in Kämpfen auf Gegner schießen oder benötigt
werden, um neue Areale zu erreichen. Dafür hat man jedoch an der Balance der
einzelnen Elemente gearbeitet.
Die Kämpfe nehmen im Vergleich zum
ersten Uncharted einen deutlich geringeren
Anteil im Gesamt-Gameplay ein, weshalb nun nicht mehr das Gefühl aufkommt, ewig
lange Schießereien meistern zu müssen. Zudem kann man nun deutlich besser
unbemerkt seine Gegner ausschalten, wodurch man die meisten Kampfsituationen
auch meistern kann, ohne auch nur einen Schuss abgegeben zu haben. Das alles
bringt ein bisschen mehr Varianz,
Entscheidungsfreiheit und auch Spannung in die Gefechte. Den Nahkampf
hat man hingegen um das Combo-System entschlackt, was in diesem Fall sinnvoll
war, da es ohnehin keinen wirklichen Mehrwert hatte und auch nicht immer
richtig funktioniert hat.
Geklettert wird in Uncharted 2 weitaus mehr als noch im
Vorgänger. Geändert hat sich allerdings nicht viel. Noch immer werden nur zwei
Tasten benötigt, um jede Aktion im Spiel auszuführen, allerdings sind
Kletter-Passagen weiterhin auch wieder fantastisch in Szene gesetzt. Zudem
fühlt sich das Klettern um einiges agiler und sicherer an und funktioniert
dementsprechend auch besser.
Der Rätsel-Anteil ist hingegen weiter
gesunken, dafür sind die Rätsel nun sehr großkalibrig gehalten und nehmen ganze
Räume ein. Auch wieder dabei sind Schätze, die man im Spiel finden kann und
bestimmte Boni freischalten, wenn man genügend von ihnen sammelt. In Uncharted 2 wurde die Anzahl von 60 auf
100 Schätze aufgestockt und zudem haben sich die Entwickler einige echt gute
Verstecke ausgedacht, bei denen man schon sehr genau hingucken muss, sodass man
diese auch findet.
Unterm Strich wurde das Gameplay also
nicht erweitert, sondern eher positiv verbessert. Trotz des geringen
Rätsel-Anteils fühlen sich die Gameplay-Elemente sehr gut aufeinander
abgestimmt an und zu keiner Zeit entsteht das Gefühl, eine großartige Länge zu
durchstehen. Die Abwechslung kommt immer im genau richtigen Augenblick.
Obendrein hat man die einzelnen Gameplay-Aspekte verfeinert, wodurch sich das
Spiel im Gesamtpaket besser spielt als sein Vorgänger.
Technik:
Als Uncharted 2: Among Thieves 2009 erschien wurde das Spiel sehr stark
für seine Technik gelobt und das auch zu Recht, denn das Original hat selbst
heute noch einige echt gut aussehende Passagen, ruckelt nicht und leistet sich
auch keine sonstigen technischen Schwächen wie Bugs oder Glitches. Das ist
allerdings ein Nachteil für das Remake, denn die erste Hälfte des Spiels wirkt
nahezu unverändert. Natürlich bemerkt man, dass die Bildauflösung erhöht wurde
und dass das Spiel mit 60 Frames läuft, doch ansonsten sind nur bei genauerem
Hinsehen technische Verbesserungen bemerkbar. Erst in der zweiten Spielhälfte,
wenn man durch Schnee und Eis in den Bergen Nepals stapft, zeigen sich
deutliche Unterschiede zum Original. So reflektieren Eisplatten nun deutlich
mehr Licht, wodurch das ganze Spiel nicht nur etwas heller erscheint, es sieht
auch wirklich faszinierend aus. Oder auch die Schneespuren die man hinterlässt.
Der Schnee häuft sich realistisch neben den Füßen des Spielers auf und wenn man
mal genauer hinschaut erkennt man sogar, wie diese kleinen Schneehügel wieder
auseinanderfallen, wenn man sich bewegt. Obendrein profitiert das Spiel vor
allem in den Zwischensequenzen von Kantenglättung und den höher aufgelösten
Texturen.
Ansonsten kann das Spiel aber auch
genauso wie schon auf der PS3 mit den Elementen strahlen, die schon im Vorgänger
gepriesen und im Nachfolger weiter verbessert wurden. Zunächst sei da die
Steuerung genannt. Man hat nun im Vergleich zum ersten Uncharted eine deutlich bessere Kontrolle über Nathans Bewegungen
und auch die Schießereien fühlen sich erheblich besser an. Der Soundtrack ist
ebenfalls genial. Es gibt ein breit gefächertes Angebot an actionreicher,
mysteriöser, aber auch trauriger und südasiatisch geprägter Musikstücke, die
allesamt wunderschön anzuhören sind und man sich auch gerne einfach mal so
anhören kann, einfach aus dem Grund, dass sie fantastisch klingen.
Ebenso fantastisch ist auch wieder
die Leistung der Schauspieler. Sowohl das Voice-Acting als auch die
Charakterdarstellung ist wie im ersten Teil fehlerlos und auf einem solch hohen
Niveau, das man hier einfach von einer fehlerfreien Vorstellung sprechen muss.
Die Charaktere werden glaubhaft präsentiert und bringen ihre Sichtweisen und Emotionen
sehr schön zur Geltung.
Somit bleibt festzuhalten, dass auch
das Remake vom zweiten Teil merklich überarbeitet wurde, die Unterschiede im
Vergleich zum Original aber deutlich weniger auffallend sind, als noch beim
Remake von Uncharted: Drake’s Fortune.
Präsentation:
Hier hat das Spiel im Vergleich zum
Vorgänger etwas verloren. Der erste Teil fühlte sich noch sehr mysteriös und
stellenweise auch sehr unheimlich an, was das Spiel über den gesamten Spielverlauf
sehr packend machte und es zudem dadurch ein ganz anderes Feeling als seine
Nachfolger erzeugte. Denn mit Uncharted 2
ging die Spielereihe weg von der mysteriösen Atmosphäre und orientierte sich
mehr an dem Gefühl eines guten Action-Films, was auch später Uncharted 3: Drake’s Deception übernahm.
Das Spiel ist deutlich stärker von Action-Momenten geprägt, welche einem das
Adrenalin durch die Adern schießen lässt. Zusammen mit der stets grandiosen
musikalischen Untermalung kommt dadurch ein sehr mitreißendes Mittendrin-Gefühl
auf, das sich aber halt nicht so intensiv anfühlt, wie noch beim ersten Teil. Im
späteren Spielverlauf versprüht das Spiel auch den Flair südostasiatischer
Kultur, worin das Spiel bis heute noch sehr einzigartig ist, da dieses Setting
in Videospielen noch ziemlich unverbraucht ist. Das ist zwar alles gut und
schön und auch hervorragend umgesetzt, dennoch konnte Uncharted: Drake’s Fortune eine deutlich spürbarere und greifbarere
Atmosphäre erzeugen, als Uncharted 2.
Fazit:
Zwar hat Uncharted 2: Among Thieves bei der Story und der Atmosphäre etwas
nachgelassen, doch das kann das Spiel durch die bessere Spielbarkeit und dem
verfeinerten Gameplay wieder gut machen. Das Remake verbessert dabei wie auch
schon beim Remake des Vorgängers durch die höhere Auflösung die Qualität der
Texturen und damit der Grafik insgesamt und durch die erhöhte Framerate entsteht
auch hier ein anderes Spielgefühl als noch beim Original. Dennoch scheint in Uncharted 2: Among Thieves Remastered weniger
Arbeit als in das Remake des Vorgängers geflossen zu sein, was man allerdings
auch einfach damit erklären kann, dass weniger Optimierungsarbeiten für diesen
Teil notwendig waren, da schon das Original sich kaum Schnitzer leistete. Was
trotzdem Schade am Gesamtpaket ist, ist der Wegfall des Multiplayers. Auch wenn
die Uncharted-Reihe nie einen
Multiplayer gebraucht hat, wurde trotzdem gute Arbeit beim Multiplayer
geleistet und inzwischen ist er ein fester Bestandteil dieser Spielereihe.
Dadurch, dass der Multiplayer jetzt fehlt, fühlt sich das Spiel auch dementsprechend
so an, als ob etwas fehlen würde. Nichtsdestotrotz ist die
Singleplayer-Erfahrung jedoch immer noch super und das ist schließlich der
Hauptaspekt des Spiels.