Dienstag, 22. Dezember 2015

Uncharted 3: Drake's Deception Remastered - Review





Story:

Einige Jahre sind seit Nathan Drakes letztem Abenteuer, welches ihn nach Shangri-La im Himalaya entführte, vergangen. Nun ist die Zeit für ihn gekommen, ein altes und sein wohl persönlichstes Rätsel zu lösen. Er gerät dabei wieder in Kontakt mit Kathrine Marlowe und ihren Handlangern, angeführt von ihrer rechten Hand Talbot. Die beiden vereinigt eine lange Geschichte, die 20 Jahre vor den Ereignissen des Spiels begann.

Die beiden begegneten sich damals in der kolumbianischen Großstadt Cartagena, wo Nathan während seiner Teenagerzeit lebte. Damals gab es in der Stadt eine Ausstellung über Sir Francis Drake, in der auch sein legendärer Silberring und eine mysteriöse Scheibe ausgestellt waren. Marlowe und Nathan waren beide hinter diesen Gegenständen her, doch während Nathan auf eigene Faust versuchte, sie in die Hände zu bekommen, engagierte Marlowe den Gauner Victor Sullivan, der einen Schlüssel ergatterte, um die Glasvitrine zu öffnen, in welcher der Ring und die Scheibe eingeschlossen war. Nathan schaffte es den Schlüssel unbemerkt von Sullivan zu stehlen und bekam sowohl den Ring als auch die Scheibe in seine Hände. Jedoch wurde er kurz darauf von Marlowe und ihren Männern gestellt, welche ihm die Scheibe wieder abnahmen. Nathan konnte jedoch mit dem Ring und der Hilfe von Victor Sullivan entkommen und nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd nahm Sullivan den jungen Drake in seine Fittiche und bildete ihn zu dem Mann aus, der er später werden sollte.

Zurück in der Gegenwart schafft es Nathan Marlowe die Scheibe abzunehmen und findet heraus, dass Sir Francis Drake während seiner Weltumseglung einen geheimen Auftrag von Queen Elisabeth I nachging und in der Rub Al-Khali, der größten Sandwüste der Welt, nach der legendären Stadt Iram suchte. Weitere Dokumente belegen, dass wohl auch der britische Offizier und Archäologe Thomas Edward „T.E.“ Lawrence auf der Suche nach der Stadt war. Mit diesen Hinweisen in der Hand beginnt Nathan sein nächstes Abenteuer, dass ihn einmal mehr rund um die Welt führt.




Die Geschichte bringt einige interessante Aspekte über Nathans Charakter ans Tageslicht. Man erfährt viel über seine Herkunft und vor allem über seine Beziehung zu seinem guten Freund und Mentor Victor Sullivan, die zuvor nur da, aber nicht weiter erläutert wurde. Besonders diese beiden Charaktere bekommen dadurch in Uncharted 3 mehr Tiefgang als jemals zuvor. Schade ist jedoch, dass das volle Potential von Charlie Cutter, einem neuen Charakter, nicht voll genutzt werden konnte. Er hatte das Potential ein gelungener weiterer Charakter im Uncharted-Universum zu werden, doch leider ist sein Auftritt im Spiel dafür viel zu kurz, sodass er sich nicht wirklich etablieren kann und eher eine Randnotiz bleibt. Eine weitere Schwachstelle in der Story sind einige ungeklärte Fragen, die sich im Verlauf der Geschichte stellen und nie wirklich erklärt werden. Dennoch bin ich mit der Story von Uncharted 3: Drake’s Deception zufrieden. Zwar gibt es ein paar Plotholes, doch diese können mit den ganzen neuen Infos, die man über die Charaktere bekommt, sowie den Fokus auf die gemeinsame Geschichte zwischen Nathan und Sully angemessen gefüllt werden.


Gameplay:

An der grundlegenden Formel hat sich auch im dritten Teil nichts verändert. Wie schon die ersten beiden Uncharted-Teile besteht auch in Uncharted 3 das Gameplay aus den drei Kernelementen Kämpfe, Kletterpassagen und Rätsel, doch wurden für Uncharted 3 einige Verbesserungen in das Gameplay implementiert. Die auffälligsten sind vor allem der verbesserte Nahkampf und der größere Fokus auf Rätsel.




Der Nahkampf fühlt sich nun um einiges vielseitiger an, als noch in Uncharted 2. Nathan kann nun auch seine Umgebung in seine Kämpfe integrieren, wodurch er z.B. auf einem Marktplatz seinen Gegner einen Fisch überbrät, wenn er in greifbarer Nähe zu ihm steht. Zudem wirkt der Kampf nun unberechenbarer. Das hat vor allem den Hintergrund, dass die Nahkämpfe in Uncharted 2 immer gleich abliefen. Man griff einen Gegner an, der eine gewisse Anzahl an Schlägen kassierte, dieser dann wiederrum die Oberhand gewann und selbst einen Angriff startete, welcher geblockt werden musste. Wenn das gelang setzte Nathan zum Finisher an, der seinen Gegner ausknockte. In Uncharted 3 ist es nun so, dass Gegner zu unterschiedlichen Zeitpunkten zurückschlagen und das auch öfters tun, als noch im Vorgänger. Zudem reagieren teils unterschiedlich auf die Angriffe, die sie einstecken müssen. Darüber hinaus sind sie auch offensiver und greifen gerne auch mal von hinten an. Es gibt sogar eine neue besonders harte Gegner-Art, die enorm viel aushält und besondere Aufmerksamkeit verlangt, da man sie ansonsten nicht in die Knie zwingen kann. Was jedoch ein wenig am Realismus nagt ist die Tatsache, dass Gegner nur selten gemeinsam angreifen. In den meisten Fällen stürzt sich immer nur eine Person auf den Spieler und der Rest wartet, bis der Kampf zu Ende ist.

Was die Rätsel angeht ist Uncharted 3 wohl der Uncharted-Teil, der am meisten auf diesen Gameplay-Pfeiler setzt. Während es in den Vorgängern immer nur vereinzelnd mal ein Rätsel gab, gibt es in Uncharted 3 nun sogar ganze Level, die nur aus Rätseln bestehen und vom Schwierigkeitsgrad her auch nochmal eine Schippe draufgesetzt haben. Da in den vergangenen Teilen Rätsel kaum vorhanden waren, ist es schön zu sehen, dass sie nun stärker präsent und deutlich besser als jemals zuvor sind.




Ansonsten ist aber alles beim alten geblieben. Die Schießereien sind nach wie vor Deckungsshooterpassagen, welche allerdings an einigen Stellen auch im Wasser stattfinden. Mit den Klettereien an allerlei Gebäuden, Felswänden etc. nehmen sie weiterhin den Hauptteil des Gameplays ein.

Beim Gameplay ist Uncharted 3: Drake’s Deception seinem Vorgänger sehr ähnlich und hat sich nur in einigen Details verbessert. Dennoch macht das Gameplay immer noch Spaß und kann wieder durch gutes Pacing und eine gelungene Abwechslung zwischen den einzelnen Gameplay-Elementen überzeugen. Die Abwechslung hat mir in diesem Teil sogar am besten gefallen, da die Rätsel nun endlich auch einen angemessenen Teil im Gameplay einnehmen. Hoffentlich wird sich dieser Anteil im kommenden 4. Teil nochmals erhöhen.


Technik:

Durch die höhere Auflösung und die schärferen Texturen sieht Uncharted 3: Drake’s Deception Remastered natürlich besser aus als das Original, allerdings ist wie auch schon beim Remake von Uncharted 2: Among Thieves der Unterschied kaum wirklich bemerkbar. Lediglich in den ersten Levels kann man einen deutlichen Unterschied erkennen, der Rest des Spiels sieht genauso gut aus wie schon damals auf der PS3. Dafür kann das Spiel immer noch seinen Bonus mit den 60 fps ausspielen. Auch hier sorgt wieder einmal die erhöhte Framerate für ein besseres Spielgefühl. 




Ansonsten kann das Spiel immer noch in den Punkten überzeugen, die nicht verändert wurden. Damit spreche ich vor allem vom Soundtrack und der schauspielerischen Leistung in den Zwischensequenzen. Die Qualität von Musik und der Verkörperung der Charaktere der Schauspieler ist wie gewohnt sehr hoch und gibt der Spielereihe auch im 3. Teil das Gefühl eines Hollywood-Blockbusters.


Präsentation:

Wie schon Uncharted 2: Among Thieves fühlt sich auch Uncharted 3: Drake’s Deception sehr stark wie ein Action-Film an. Durch die vielen Actionsequenzen wie das abstürzende Flugzeug oder das sinkende Schiff geht Uncharted 3 in diesem Bereich allerdings einen Schritt weiter als noch sein Vorgänger. Hier jagt wirklich ein spektakulärer Moment den nächsten und man wird von einer Gefahrensituation zur anderen geworfen.




Fazit:

Im Grunde ist Uncharted 3: Drake’s Deception sehr ähnlich zu seinem direkten Vorgänger Uncharted 2: Among Thieves. Beide Spiele haben ein ähnliches Spieltempo, das Spielgefühl ist nahezu identisch und selbst in der Story gibt es einige Parallelen. Dennoch kann Uncharted 3 auch für sich selbst überzeugen. Auch wenn es einige Lücken in der Story gibt, kann die wunderbare Geschichte, die zeigt, wie Nathan und Sully zu dem Dream-Team wurden, die sie heute sind, diese Fehler wieder ausbügeln und zudem wird dadurch auch die Gesamt-Story angenehm erweitert. Ansonsten gibt es aber einfach nicht viel, was Uncharted 3 anders macht als Uncharted 2. Das soll aber nicht heißen, dass das Spiel schlecht ist. Es soll eher bedeuten, dass Uncharted 3: Drake’s Deseception genauso viel Spaß macht wie Uncharted 2: Among Thieves, nur wären ein paar mehr spielerische Weiterentwicklungen nicht schlecht gewesen. Immerhin schmerzt dafür der nicht enthaltende Multiplayer nicht mehr so sehr, da man das ja schon beim Remake von Uncharted 2 durchmachen musste. Was bleibt also letztendlich zu sagen?

Uncharted 3 ist ein gelungener Abschluss der Uncharted-Trilogie, der zwar die Reihe nicht wirklich weiterentwickelt hat, dennoch aber genug Spaß macht und eigene Identität hat, um diesem Prädikat würdig zu sein.

Von daher vergebe ich wie auch schon an die Vorgänger 9/10 Punkte an Uncharted 3: Drake’s Deception.



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