Story:
Einige Jahre sind seit Nathan Drakes
letztem Abenteuer, welches ihn nach Shangri-La im Himalaya entführte,
vergangen. Nun ist die Zeit für ihn gekommen, ein altes und sein wohl
persönlichstes Rätsel zu lösen. Er gerät dabei wieder in Kontakt mit Kathrine
Marlowe und ihren Handlangern, angeführt von ihrer rechten Hand Talbot. Die
beiden vereinigt eine lange Geschichte, die 20 Jahre vor den Ereignissen des
Spiels begann.
Die beiden begegneten sich damals in
der kolumbianischen Großstadt Cartagena, wo Nathan während seiner Teenagerzeit
lebte. Damals gab es in der Stadt eine Ausstellung über Sir Francis Drake, in
der auch sein legendärer Silberring und eine mysteriöse Scheibe ausgestellt
waren. Marlowe und Nathan waren beide hinter diesen Gegenständen her, doch
während Nathan auf eigene Faust versuchte, sie in die Hände zu bekommen,
engagierte Marlowe den Gauner Victor Sullivan, der einen Schlüssel ergatterte,
um die Glasvitrine zu öffnen, in welcher der Ring und die Scheibe
eingeschlossen war. Nathan schaffte es den Schlüssel unbemerkt von Sullivan zu
stehlen und bekam sowohl den Ring als auch die Scheibe in seine Hände. Jedoch
wurde er kurz darauf von Marlowe und ihren Männern gestellt, welche ihm die
Scheibe wieder abnahmen. Nathan konnte jedoch mit dem Ring und der Hilfe von Victor
Sullivan entkommen und nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd nahm
Sullivan den jungen Drake in seine Fittiche und bildete ihn zu dem Mann aus,
der er später werden sollte.
Zurück in der Gegenwart schafft es
Nathan Marlowe die Scheibe abzunehmen und findet heraus, dass Sir
Francis Drake während seiner Weltumseglung einen geheimen Auftrag von Queen
Elisabeth I nachging und in der Rub Al-Khali, der größten Sandwüste der
Welt, nach der legendären Stadt Iram
suchte. Weitere Dokumente belegen, dass wohl auch der britische Offizier und
Archäologe Thomas Edward „T.E.“ Lawrence auf der Suche nach der Stadt war. Mit
diesen Hinweisen in der Hand beginnt Nathan sein nächstes Abenteuer, dass ihn
einmal mehr rund um die Welt führt.
Die Geschichte bringt einige
interessante Aspekte über Nathans Charakter ans Tageslicht. Man erfährt viel
über seine Herkunft und vor allem über seine Beziehung zu seinem guten Freund und
Mentor Victor Sullivan, die zuvor nur da, aber nicht weiter erläutert wurde. Besonders diese beiden Charaktere bekommen dadurch in Uncharted 3 mehr Tiefgang als jemals
zuvor. Schade ist jedoch, dass das volle Potential von Charlie Cutter, einem
neuen Charakter, nicht voll genutzt werden konnte. Er hatte das Potential ein
gelungener weiterer Charakter im Uncharted-Universum
zu werden, doch leider ist sein Auftritt im Spiel dafür viel zu kurz, sodass er
sich nicht wirklich etablieren kann und eher eine Randnotiz bleibt. Eine
weitere Schwachstelle in der Story sind einige ungeklärte Fragen, die sich im
Verlauf der Geschichte stellen und nie wirklich erklärt werden. Dennoch bin ich
mit der Story von Uncharted 3: Drake’s Deception zufrieden. Zwar gibt es ein
paar Plotholes, doch diese können mit den ganzen neuen Infos, die man über die
Charaktere bekommt, sowie den Fokus auf die gemeinsame Geschichte zwischen
Nathan und Sully angemessen gefüllt werden.
Gameplay:
An der grundlegenden Formel hat sich
auch im dritten Teil nichts verändert. Wie schon die ersten beiden Uncharted-Teile besteht auch in Uncharted 3 das Gameplay aus den drei
Kernelementen Kämpfe, Kletterpassagen und Rätsel, doch wurden für Uncharted 3 einige Verbesserungen in das
Gameplay implementiert. Die auffälligsten sind vor allem der verbesserte
Nahkampf und der größere Fokus auf Rätsel.
Der Nahkampf fühlt sich nun um einiges
vielseitiger an, als noch in Uncharted 2.
Nathan kann nun auch seine Umgebung in seine Kämpfe integrieren, wodurch er z.B.
auf einem Marktplatz seinen Gegner einen Fisch überbrät, wenn er in greifbarer
Nähe zu ihm steht. Zudem wirkt der Kampf nun unberechenbarer. Das hat vor allem
den Hintergrund, dass die Nahkämpfe in Uncharted
2 immer gleich abliefen. Man griff einen Gegner an, der eine gewisse Anzahl
an Schlägen kassierte, dieser dann wiederrum die Oberhand gewann und selbst einen
Angriff startete, welcher geblockt werden musste. Wenn das gelang setzte
Nathan zum Finisher an, der seinen Gegner ausknockte. In Uncharted 3 ist es nun so, dass Gegner zu unterschiedlichen
Zeitpunkten zurückschlagen und das auch öfters tun, als noch im Vorgänger.
Zudem reagieren teils unterschiedlich auf die Angriffe, die sie einstecken
müssen. Darüber hinaus sind sie auch offensiver und greifen gerne auch mal von
hinten an. Es gibt sogar eine neue besonders harte Gegner-Art, die enorm viel aushält und besondere Aufmerksamkeit verlangt, da man sie ansonsten nicht in die Knie zwingen kann. Was jedoch ein wenig am Realismus nagt ist die Tatsache, dass Gegner
nur selten gemeinsam angreifen. In den meisten Fällen stürzt sich immer nur
eine Person auf den Spieler und der Rest wartet, bis der Kampf zu Ende ist.
Was die Rätsel angeht ist Uncharted 3 wohl der Uncharted-Teil, der am meisten auf
diesen Gameplay-Pfeiler setzt. Während es in den Vorgängern immer nur
vereinzelnd mal ein Rätsel gab, gibt es in Uncharted
3 nun sogar ganze Level, die nur aus Rätseln bestehen und vom
Schwierigkeitsgrad her auch nochmal eine Schippe draufgesetzt haben. Da in den
vergangenen Teilen Rätsel kaum vorhanden waren, ist es schön zu sehen, dass sie
nun stärker präsent und deutlich besser als jemals zuvor sind.
Ansonsten ist aber alles beim alten
geblieben. Die Schießereien sind nach wie vor Deckungsshooterpassagen, welche
allerdings an einigen Stellen auch im Wasser stattfinden. Mit den
Klettereien an allerlei Gebäuden, Felswänden etc. nehmen sie weiterhin den Hauptteil des Gameplays
ein.
Beim Gameplay ist Uncharted 3: Drake’s Deception seinem
Vorgänger sehr ähnlich und hat sich nur in einigen Details verbessert. Dennoch
macht das Gameplay immer noch Spaß und kann wieder durch gutes Pacing und eine
gelungene Abwechslung zwischen den einzelnen Gameplay-Elementen überzeugen. Die Abwechslung hat mir in diesem Teil sogar am besten gefallen, da die Rätsel nun endlich auch einen angemessenen Teil im Gameplay einnehmen. Hoffentlich wird sich dieser Anteil im kommenden 4. Teil nochmals erhöhen.
Technik:
Durch die höhere Auflösung und die
schärferen Texturen sieht Uncharted 3:
Drake’s Deception Remastered natürlich besser aus als das Original, allerdings ist wie
auch schon beim Remake von Uncharted 2:
Among Thieves der Unterschied kaum wirklich bemerkbar. Lediglich in den
ersten Levels kann man einen deutlichen Unterschied erkennen, der Rest des
Spiels sieht genauso gut aus wie schon damals auf der PS3. Dafür kann das Spiel
immer noch seinen Bonus mit den 60 fps ausspielen. Auch hier sorgt wieder
einmal die erhöhte Framerate für ein besseres Spielgefühl.
Ansonsten kann das Spiel immer noch
in den Punkten überzeugen, die nicht verändert wurden. Damit spreche ich vor
allem vom Soundtrack und der schauspielerischen Leistung in den
Zwischensequenzen. Die Qualität von Musik und der Verkörperung der Charaktere
der Schauspieler ist wie gewohnt sehr hoch und gibt der Spielereihe auch im 3.
Teil das Gefühl eines Hollywood-Blockbusters.
Präsentation:
Wie schon Uncharted 2: Among Thieves fühlt sich auch Uncharted 3: Drake’s Deception sehr stark wie ein Action-Film an.
Durch die vielen Actionsequenzen wie das abstürzende Flugzeug oder das sinkende
Schiff geht Uncharted 3 in diesem
Bereich allerdings einen Schritt weiter als noch sein Vorgänger. Hier jagt
wirklich ein spektakulärer Moment den nächsten und man wird von einer
Gefahrensituation zur anderen geworfen.
Fazit:
Im Grunde ist Uncharted 3: Drake’s Deception sehr ähnlich zu seinem direkten
Vorgänger Uncharted 2: Among Thieves.
Beide Spiele haben ein ähnliches Spieltempo, das Spielgefühl ist nahezu
identisch und selbst in der Story gibt es einige Parallelen. Dennoch kann Uncharted 3 auch für sich selbst
überzeugen. Auch wenn es einige Lücken in der Story gibt, kann die wunderbare
Geschichte, die zeigt, wie Nathan und Sully zu dem Dream-Team wurden, die sie
heute sind, diese Fehler wieder ausbügeln und zudem wird dadurch auch die
Gesamt-Story angenehm erweitert. Ansonsten gibt es aber einfach nicht viel, was
Uncharted 3 anders macht als Uncharted 2. Das soll aber nicht heißen,
dass das Spiel schlecht ist. Es soll eher bedeuten, dass Uncharted 3: Drake’s Deseception genauso viel Spaß macht wie Uncharted 2: Among Thieves, nur wären
ein paar mehr spielerische Weiterentwicklungen nicht schlecht
gewesen. Immerhin schmerzt dafür der
nicht enthaltende Multiplayer nicht mehr so sehr, da man das ja schon beim
Remake von Uncharted 2 durchmachen
musste. Was bleibt also letztendlich zu sagen?
Uncharted 3
ist ein gelungener Abschluss der Uncharted-Trilogie,
der zwar die Reihe nicht wirklich weiterentwickelt hat, dennoch aber genug Spaß
macht und eigene Identität hat, um diesem Prädikat würdig zu sein.
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