Story:
John „Johnny“ Wyles
ist ein alter Mann, der auf ein Leben voller Erfahrungen, Glücksmomente aber
auch Schicksalsschläge zurücksehen kann. Doch er merkt, dass sein Leben sich
dem Ende neigt und ihm wird bewusst, dass er sich seinen Wunsch, den er ein Leben
lang hatte, nicht mehr erfüllen kann.
Johnny will zum Mond
reisen.
Da er aufgrund seines
Alters physisch nicht mehr in der Lage ist, diese Reise zu bewerkstelligen,
ruft er bei der Firma Sigmund Corp. an, die mithilfe einer speziellen Maschine
die Möglichkeit anbietet, Leuten, die kurz vor ihrem Tod stehen, eine falsche
Erinnerung in den Kopf zu setzen, in der sie es geschafft haben, ihren Traum zu
realisieren. Dadurch können sie mit dem Glauben sterben, ihren Lebenswunsch erfüllt zu
haben. Sigmund Corp. schickt Dr. Eva Rosaline und Dr. Neil Watts, zwei Partner,
die in einer Art Hass-Liebe zueinander stehen, zu Johnny. Sie wollen ihm helfen
seinen Wunsch zu erfüllen, doch dazu müssen sie wissen, warum Johnny überhaupt
zum Mond fliegen will. Allerdings weiß er das gar nicht so genau. Er hat
einfach diesen Wunsch. Von daher müssen Eva und Neil mithilfe der Maschine der
Sigmund Corp. durch seine Erinnerungen, also quasi rückwärts durch sein Leben,
reisen und nach Schlüsselpunkten suchen, die erklären, warum er zum Mond will,
damit sie eine passende Erinnerung für den allmählich sterbenden Johnny
erschaffen können.
Eine sehr einfühlsame
Geschichte, die vor allen Dingen so gut ist, weil sie so nachvollziehbar echt
erscheint. Es könnte sich tatsächlich um die recht tragische Geschichte eines
Mannes halten, mit dem man sich gut identifizieren kann. Und da die Geschichte
praktisch rückwärts erzählt wird, ist sie immer interessant, weil immer wieder
bestimmte Dinge in seinem Leben auftauchen, die ihren Ursprung in der
Vergangenheit haben, wodurch man nach und nach immer mehr über Johnny und über
die Leute, die ihm nahe stehen, herausfindet. Auf der anderen Seite ist das
Spiel allerdings auch nicht bloß ein tragischer Rückblick auf die
Schicksalsschläge eines Mannes. Die Geschichte wird oftmals von einigen Gags
aufgelockert, die jedoch nie fehl am Platz oder dämlich wirken. Der Humor
kommt immer zur richtigen Zeit, ohne dabei die Dramatik aus dem Spiel zu saugen
oder gar die Geschichte ins Lächerliche zu ziehen.
Gameplay:
Hier gibt es
eigentlich nicht viel, worüber man reden kann. To The Moon ist vom Gameplay her
wohl eines der simpelsten Spiele, die es überhaupt gibt. Es baut hauptsächlich
auf dem Erkunden der Areale auf, in denen sich Johnnys Erinnerungen abspielen.
In diesen muss man bestimmte Gegenstände finden, um seine Erinnerungen zu
stärken, damit man über einen weiteren Gegenstand, ein sogenanntes „Memento“,
zur nächsten Erinnerung aus seinem Leben springen kann. Auch die Mementos
müssen zunächst gefunden werden und können erst aktiviert werden, sobald man
alle 5 Gegenstände einer Erinnerung gefunden hat. Dann muss man noch ein
kleines Rätsel lösen, und der Weg zur nächsten Erinnerung ist frei.
Das ist im Prinzip auch schon alles. Das Gameplay ist halt sehr zweckmäßig und dient nur dazu, die Geschichte zum nächsten Kapitel voranschreiten zu lassen. Das Spiel setzt dieses simple Gameplay aber gut um. Man bekommt immer wieder durch das Erforschen der Gebiete kleine, nette Randinformationen zugesteckt, die einen noch mehr ins Spiel hineinziehen. Und da das Spiel auch nur 5 Stunden lang ist, fühlt sich das Spiel auch nicht gestreckt an oder wird langweilig. Das Spiel hat also die optimale Länge und das optimale Spielprinzip, um seine Geschichte richtig zu erzählen.
Technik:
Bei der Grafik setzt
To the Moon auf den bewährten 16 Bit-Look, den man von den meisten JRPGs vom
Super Nintendo noch kennen sollte und mir gefällt er auch richtig gut. Er
fällt bei mir in die Sparte von zwar veralteter Grafik, die aber ihren Charme
hat und daher immer noch sehr ansehnlich ist. Zudem fallen dadurch die
Hardware-Voraussetzungen extrem niedrig aus, weshalb das Spiel selbst auf dem
Steinzeit-PC eurer Oma problemlos laufen sollte. Die größte technische Stärke
des Spiels ist aber zweifellos die Musik. Unglaublich, was für eine kraftvolle,
emotionale Musik in diesem kleinen Spiel steckt! Es ist so, die meisten Spiele
die ich spiele, haben eine recht gute Auswahl an Liedern im Repertoire. Doch
nur eine Handvoll von diesen Spielen haben Lieder in ihren Soundtracks, die mir
im Gedächtnis bleiben und bei To the Moon ist es nahezu der gesamte Soundtrack!
Das haben bei mir noch nicht viele Spiele geschafft, die ich gespielt habe.
Dafür ein großes Lob an die Entwickler.
Ansonsten fällt es mir
aber auch schwer etwas zu finden, dass ich an diesen Spiel noch bemängeln
könnte. Höchstens einige handgezeichnete Bilder, die selten im Spiel vorkommen,
sehen nicht so toll aus und können einen ein wenig aus der Atmosphäre reißen,
aber das ist so selten der Fall, dass man schon ziemlich pingelig sein muss, um
das wirklich einen Kritikpunkt nennen zu können.
Präsentation:
Ich hatte große
Erwartungen an To the Moon, was diesen Punkt betrifft. Letztendlich konnte es
aber diese Erwartungen nicht ganz erfüllen. Sicher, dass Spiel bietet dutzende
sehr rührende Momente, vor allem aufgrund der hervorragenden musikalischen
Untermalung um die nochmal zu loben, aber kein Moment hat mich wirklich so sehr
berührt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dennoch muss ich sagen, dass To the
Moon wohl eines der emotionalsten Spiele überhaupt ist. Es bietet so viele traurig,
schöne als auch lustige Momente, dass ich mehrmals nicht aus dem Schmunzeln
wieder herauskam und das Spiel schafft es mithilfe der simpelsten Methoden,
dass man Charaktere in sein Herz schließt, die man aufgrund der Optik nicht mal
genau erkennen kann.
Fazit:
Ein wirklich
fantastisches, kleines Spiel, das man sich unbedingt mal ansehen sollte, wenn
man auf gut erzählte Geschichten in Videospielen steht. Es ist emotional, hat
gute Charaktere und einen unglaublich schönen Soundtrack. Wer es noch nicht
gespielt hat, sollte es unbedingt mal nachholen, denn ansonsten verpasst man
ein, kleines, feines, erzählerisches Meisterwerk.
Ich vergebe 8,5/10 Punkte an To the Moon.
Ich vergebe 8,5/10 Punkte an To the Moon.
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